"Daddy" entwickelt ein virtuelles Eigenleben
"Daddy" entwickelt ein virtuelles Eigenleben © Iva Villi / freeimages.com

Hörspiel

"Arizona Phoenix Israel" - "Daddys" virtuelles Eigenleben

Eine linguistische Forschung eskaliert virtuell und entwickelt ein Eigenleben. Dabei wollte die Forscherin doch nur ihren "Daddy" in seinen Schriften wiederfinden und somit wiederbeleben. Das Projekt wird zu groß und wächst ihr schnell über den Kopf.

Es ist immer dieselbe Szene: Ein Mann und eine Frau betreten sein Hotelzimmer in Phoenix, Arizona. Sie kommen mit einer Schreibmaschine und nennen ihn "Daddy".

Er erschießt sie, immer und immer wieder. Geschieht dies wirklich? Ist es eine Szene aus einem seiner Romane? "Daddy" kann sich nicht erinnern. Kein Wunder, denn "Daddy" ist tot.

Als er noch lebte, war "Daddy" Schriftsteller und der Vater von Tanja, um die er sich jedoch seiner Bücher wegen kaum gekümmert hat. Nun ist Tanja selbst Mutter - ihre Kinder hat sie bei ihrem Mann in Hameln zurückgelassen. Tanja ist vor allem Wissenschaftlerin.

Ihr Forschungsfeld: linguistische Muster. Ihr Forschungsgegenstand: "Daddy". Durch das Einspeisen seiner Bücher will sie ihn in ihrem Institut in Israel Seite um Seite reanimieren. Sie will ihren Vater zurück. Doch was zunächst nur eine Frage der richtigen Programmierung scheint, erweist sich als ein rasant wachsendes und bald nicht mehr zu überblickendes virtuelles Feld, das zu allem Übel auch von Trojanern gehackt wird. "Daddy" entwickelt ein Eigenleben.

"Arizona Phoenix Israel" im Überblick

Arizona Phoenix Israel

von Matthias Wittekindt

Mit Bernhard Schütz, Anita Vulesica, Gabor Biedermann, Cathlen Gawlich

Produktion: 2014

Sendezeit Fr, 05.12.2014 | 19:00 - 20:00 Uhr
Sendung radio3 "Das Berlin Hörspiel"
Radiosendung