Die Grausamkeit, die hier stattfand, ist nur schwer in Worte zu fassen. Umso wichtiger, dass es in Worte gefasst wird
Die Grausamkeit, die hier stattfand, ist nur schwer in Worte zu fassen. Umso wichtiger, dass es in Worte gefasst wird © freeimages.com

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Auschwitz - Topographie eines Vernichtungslagers

Zum siebzigsten Jahrestag der Befreiung des größten deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee sendet WDR 5 am 27. Januar ein besonderes Zeitdokument. Präzise dokumentiert es fast drei Stunden lang die Vernichtungsmaschine Auschwitz. Ein fünfzig Jahre altes Radiofeature.

Das Feature entstand 1961, zwei Jahre vor dem ersten Auschwitz-Prozess, und zeigt die Systematik, mit der Juden von Deutschen vernichtet wurden.

Die Überlebenden berichten mit großer Genauigkeit von Situationen, die sie erlebt haben. Sie erzählen sachlich, stets höflich von ihren Misshandlern. Sie werten nicht, sie schimpfen nicht, sie weinen nicht.

Sie bleiben nicht anonym, sie haben einen Namen, sie sprechen im Originalton. Unterbrochen werden sie nur von Zitaten zum Beispiel des SS Obersturmbannführers und Auschwitz-Lagerkommandanten Rudolf Höss, oder des Organisators der Judenvernichtung Adolf Eichmann.

Die Autoren H.G. Adler und Hermann Langbein waren selbst in Auschwitz inhaftiert und gehörten später dem Internationalen Auschwitz-Komitee an. Adler, geboren 1910, wurde 1985 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er verstarb 1988 in London. Hermann Langbein, geboren 1912, hatte große Bedeutung an Zustandekommen und Verlauf des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses von 1963. Er verstarb 1995 in Wien.

"Auschwitz - Topographie eines Vernichtungslagers" im Überblick

Auschwitz - Topographie eines Vernichtungslagers

von H.G. Adler und Hermann Langbein

Produktion: 1961

Sendezeit Di, 27.01.2015 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung WDR 5 "WDR 5 spezial"
Radiosendung