Hörspiel
"Austerlitz" - Die (fiktive) Lebensgeschichte eines jüdischen Kunsthistorikers
Im Bahnhof von Antwerpen macht der Ich-Erzähler eine interessante Bekanntschaft mit dem Kunsthistoriker Jacques Austerlitz. Der entdeckt, dass er kein gebürtiger Brite ist wie gedacht. Er rekonstruiert die Vergangenheit: Als Sohn jüdischer Eltern kam er 1939 mit einem Kindertransport nach England.
Der Ich-Erzähler erstattet Bericht über seine Bekanntschaft mit dem Architekturhistoriker Jacques Austerlitz.
Diesen hatte er in den 1960er Jahren zufällig in der Salle des pas perdus des Zentralbahnhofs von Antwerpen kennengelernt.
Austerlitz dachte Engländer zu sein, war aber im Alter von viereinhalb Jahren als Kind in Prag lebender jüdischer Eltern 1939 mit einem Kindertransport nach England gebracht worden und wuchs bei Pflegeeltern auf.
Seit der Entdeckung dieser Herkunft widmet sich Austerlitz der Rekonstruktion seiner Vergangenheit. Er sucht nach Zeugnissen seiner Eltern: in Prag, wo er eine Freundin der Familie aufspürte, in Theresienstadt, wohin seine Mutter bis zu ihrer Deportation und Ermordung verschleppt worden war.
Zum Autor
W. G. Sebald (1944-2001), deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Werke: 'Die Ausgewanderten' (1992) und 'Die Ringe des Saturn' (1995). 'Austerlitz' (2001) war sein letzter vor seinem Tod veröffentlichter Roman.
"Austerlitz" im Überblick
Austerlitz
von W. G. Sebald/ Stefan Kanis
Mit Ernst Jacobi, Rosemarie Fendel, Ulrich Matthes u.a.
Produktion: 2011
Sendezeit | Mo, 09.05.2016 | 22:00 - 23:30 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Hörspiel" |