Seit Jahren versetzt die Terrormiliz "Boko Haram" den Norden Nigerias in Angst und Schrecken.
Seit Jahren versetzt die Terrormiliz "Boko Haram" den Norden Nigerias in Angst und Schrecken. © Jerzy / PIXELIO

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Boko Haram - Ein Lehrstück in Staatsversagen

Boko Haram ist für die meisten Nigerianer der Inbegriff von Angst und Schrecken. Seit mehreren Jahren verübt die Terrormiliz in Nordnigeria immer wieder Anschläge auf die Bevölkerung. "Westliche" Bildung und demokratische Wahlen lehnt die Gruppierung ab und fordert die Einführung der Scharia.

Der Hashtag #bringbackourgirls dürfte wohl nahezu jedem bekannt sein. Durch ihn bekundeten Menschen auf der ganzen Welt ihre Solidarität mit den Angehörigen der 276 Mädchen, die aus ihrer Schule von Boko Haram entführt wurden.


Einige der Schülerinnen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren konnten entkommen, von 219 Mädchen fehlt weiterhin jede Spur. Was mit ihnen geschehen ist, kann man nur mutmaßen. Die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" geht davon aus, dass sie entweder zu Soldatinnen der Terrormiliz ausgebildet oder zwangsverheiratet wurden. Auch beides ist möglich. Boko Haram selbst dementiert diese Spekulationen nicht.

An dem Aufstieg Boko Harams ist die nigerianische Regierung nicht unschuldig. In den 80er Jahren wurde das westafrikanische Land von einer Wirtschaftskrise erschüttert, die von der Regierung bis heute nicht unter Kontrolle gebracht wurde. Die plötzliche Armut war für Sekten und Terrormilizen brauchbarer Nährboden und so stiegen ihre Anhängerzahlen rapide an.

Mit Brutalität und Skrupellosigkeit kämpft Boko Haram für den "Gottesstaat". Zuletzt schwor der Anführer Abubakar Shekau der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" die Treue.

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Boko Haram - Ein Lehrstück in Staatsversagen

von Florian Haenes

Sendezeit Di, 10.05.2016 | 08:30 - 09:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Wissen"
Radiosendung