Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora bewirkte 1816 globale Klimaveränderungen
Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora bewirkte 1816 globale Klimaveränderungen © Gavin Mills / freeimages.com

HörspielKlangkunst

Dark Ambient: "Dry Haze - Das Jahr ohne Sommer"

"I had a dream, which was not all a dream./ The bright sun was extinguish’d, and the stars/ Did wander darkling in the eternal space", schrieb Lord Byron 1816 nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Die Eruption brachte Europa ein "Jahr ohne Sommer". "Dry Haze" ist der Soundtrack dazu.

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Im Jahre 1816, nach dem Ausbruch eines indonesischen Vulkans, verschleierte trockener Nebel den Himmel über weiten Teilen Europas und schirmte die Sonneneinstrahlung ab.

Auch literarisch hatte die eingetrübte Atmosphäre Folgen, und inspirierte Lord Byron zu seinem berühmten Gedicht "Darkness". Heute dienen die Erfahrungen aus diesem "Jahr ohne Sommer" Vertretern des Geo-Engineering als Vorbild, wenn sie daran denken, die Atmosphäre mithilfe eines künstlichen Vulkanausbruchs abzukühlen.

Nicht nur in der Literatur hinterließen die atmosphärischen Veränderungen Spuren, auch in der Malerei inspirierten die neuen Licht- und Wettererscheinungen zeitgenössische Künstler wie zum Beispiel Ashcroft und Turner. Nicht mehr der abzubildende Gegenstand oder das Sujet, stand im Zentrum der Werkes, sondern das Atmosphärische "zwischen den Dingen".

Das Licht ist diffus, instabil, opak, brechend, verbergend, abdunkelnd. Bedeutungen schimmern durch, verweben sich, diffundiern, verwehen. Das Motiv lässt sich nur mehr erahnen, Erscheinen und Verschwinden wird eins.

"Dry Haze" ist der Soundtrack zu dieser abgeschatteten Welt, eine Dark Ambient-Komposition, die über poetische Texte von Byron und Robin sowie Zitate aus Dokumenten von "US-Patenten" einen Bogen spannt von der elektronischen Musik zum British Folk.

Im Anschluss: "Eingedenken, Teil zehn.

Zum Autor

Werner Cee, geboren 1955 in Gießen, lebt in Allendorf/Hessen. Er studierte Malerei an der Frankfurter Kunsthochschule Städel und arbeitete bis in die 1980er Jahre als bildender Künstler und Musiker in der experimentellen Rockmusikszene. "Das Anthropozän", ein akustisches Triptychon des Klangkünstlers Werner Cee, beleuchtet die Haltungen des Menschen gegenüber dem Weltgeschehen, von der Demut zur Hybris. SWR2 produzierte die Teile "Accidental Paradise" und "Fires of the Earth". Mit "Dry Haze" legt Cee nun den dritten Teil vor.

"Dry Haze - Das Jahr ohne Sommer" im Überblick

Dry Haze - Das Jahr ohne Sommer

von Werner Cee

Mit Rachel Unthank, Becky Unthank, Adrian McNally, Neville Tranter u.a.

Produktion: 2013

Sendezeit Do, 24.04.2014 | 19:45 - 20:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung