Hörspiel
Das Erdbeben von Chili - Eine Textmontage zu der Novelle von Heinrich von Kleist
In der Novelle "Das Erdbeben in Chili", die Heinrich von Kleist 1807 schrieb, hallen die gesellschaftlichen Erschütterungen seiner Zeit wider. 1755 hatte das verheerende Erdbeben von Lissabon den Glauben der Zeitgenossen an eine vernünftige und gottgewollte Ordnung dieser Welt ins Wanken gebracht. 50 Jahre später und mit den Erfahrungen der französischen Revolution vor Augen reflektiert Kleists Erzählung den Schock eines solchen Ereignisses neu.
Denn die Tragödie, in der "Das Erdbeben in Chili" mündet, ist nicht eine Folge der Naturkatastrophe, sondern das Ergebnis menschlichen Handelns und ideologischer Verblendung. In der Montage von Kleists Novelle mit zeitgenössischen Texten zeigt sich das 18. Jahrhundert als historischer Spiegel aktueller Katastrophendiskurse.
"Das Erdbeben von Chili - Eine Textmontage zu der Novelle von Heinrich von Kleist" im Überblick
Das Erdbeben von Chili - Eine Textmontage zu der Novelle von Heinrich von Kleist
von Gerlind Reinshagen
Mit Angela Winkler und Gerlind Reinshagen
Produktion: 2010
Sendezeit | Do, 11.02.2016 | 19:04 - 20:00 Uhr |
Sendung | WDR 3 "Hörspiel" |