In Volker Brauns Geschichten prallen Gegensätze aufeinander, sind verschiedene Verhältnisse nicht miteinander versöhnbar
In Volker Brauns Geschichten prallen Gegensätze aufeinander, sind verschiedene Verhältnisse nicht miteinander versöhnbar

HörspielLiteratur

Geschichten vom Scheitern: "Das Wirklichgewollte" nach Volker Braun

Zwei alte Eheleute treffen auf ihrem Landgut ein junges Paar - Flüchtlinge oder Verbrecher? Ein Ehepaar wollte am Bau der längsten Bahnstrecke der Welt beteiligt sein - sie bleiben selbst auf der Strecke. Und ein alter Mann will einen Straßenjungen erziehen - ohne Erfolg. Geschichten vom Scheitern.

1. Das alte Ehepaar Badini hat in der Toscana seine erkaufte Heimat gefunden. Da sind plötzlich zwei junge Leute, Entheimatete, Flüchtlinge aus Albanien. Sie leben kurz neben ihnen, verpassten Kindern oder Liebhabern gleich.

Doch sie stoßen die Alten schließlich die Treppe abwärts, ins Abseits. Was wollen sie?

2. In Rio will der alte Borges den Straßenjungen Jorge für sich gewinnen. Doch der wehrt sich gegen seine Vereinnahmung so, dass alle Erziehung misslingt.

Er wendet sich erst ab, schließlich mit seinen Freunden gegen den Alten. Was kommt, hat mit dem Alten nichts mehr zu tun.

Volker Braun geht es auch in den Zeiten der Globalisierung um das Thema der "revoluzione" und ihre Auflösungserscheinungen. Aber in seinen Texten gibt es keine Antworten und keine Schlusspunkte: "Der Strich ist so fest, dass er eine Möglichkeit darstellt, und so dünn, dass er eine endgültige Lösung bietet."

"Das Wirklichgewollte " im Überblick

Das Wirklichgewollte

von Volker Braun

Mit Angelica Domröse, Hilmar Thate, Walter Schmidinger, Markus Meyer

Produktion: 2002

Sendezeit So, 04.05.2014 | 23:30 - 00:00 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Hörspiel"
Radiosendung