Hörspiel
"Die Nordlandfahrer" - Eine groteske Fußnote der Weltgeschichte
Als der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajewo erschossen wurde, stürzte das Attentat Europa in die Julikrise. Kaiser Wilhelm II. sicherte Österreich-Ungarn im Kriegsfall noch "volle Unterstützung Deutschlands" zu und startete dann sein jährliche "Nordlandfahrt".
Am 5. Juli 1914 übermittelt Wilhelm II. eine Blankovollmacht an Österreich-Ungarn, in der er im Kriegsfall "die volle Unterstützung Deutschlands" verspricht. Am Tag darauf fährt der Kaiser in den Urlaub.
Es ist seine jährliche "Nordlandfahrt", die er auf der Staatsyacht Hohenzollern in den norwegischen Fjorden verbringt. An Bord eine reine Männergesellschaft aus Höflingen und zwei militärischen Beratern.
Es herrschen Uniform- und Humorzwang: morgendliche Turnübungen, infantile Streiche, feucht-fröhliche Abende im Rauchersalon. Die Launen des Kaisers sind oberstes Gebot. Währenddessen versuchen die militärischen Berater verzweifelt, in dem abgelegenen Fjord mit den politischen Entwicklungen Schritt zu halten.
Aus Briefen, Tagebuchaufzeichnungen, Memoiren rekonstruiert das Hörspiel diese groteske Fußnote der Weltgeschichte, die im Kleinen von Versagen und Selbstüberschätzung größter Tragweite erzählt.
"Die Nordlandfahrer" im Überblick
Die Nordlandfahrer
von Philip Stegers
Mit Thomas Thieme, Felix von Manteuffel, Matthias Haase, Irm Hermann, Jürgen Thormann u.a.
Produktion: 2014
Sendezeit | Di, 29.07.2014 | 17:04 - 18:00 Uhr |
Sendung | WDR 5 "Das Hörspiel am Sonntag" |