"Don Karlos, Infant von Spanien" - Ein dramatisches Gedicht von Schiller

Der Sprachwandel ist nicht aufzuhalten, dennoch gibt es Schriften der deutschen Sprache, die bis heute in Stein gemeißelt sind. Das "Festspiel der deutschen Sprache" lässt literarische Werke wieder aufleben, die für die poetische Schönheit der Sprache stehen. In diesem Jahr: Schillers "Don Karlos".

Einmal im Jahr treffen sich Schauspieler, um die deutsche Sprache zu feiern, ihre Eigenart und ihre Schönheit zu genießen und zugleich ihrer Banalisierung entgegenzuwirken.

Vom 11. bis 14. September 2014 fand das diesjährige "Festspiel der deutschen Sprache" im historischen Goethe-Theater Bad Lauchstädt statt. Es war das neunte seiner Art und stand unter der Leitung der international renommierten Sopranistin Edda Moser, die es 2006 zum ersten Mal ins Leben rief.

Und auf dem Programm stand Friedrich Schillers (1759-1805) "dramatisches Gedicht" Don Karlos, Infant von Spanien.

"Es hat eine ungewöhnliche lange Entstehungszeit und eine komplizierte Entstehungsgeschichte. Die ersten Entwürfe stammen aus dem Jahr 1783, die letzten Änderungen reichen bis ins Jahr 1805. Erstmals publiziert und uraufgeführt wurde das Drama in Blankversen im Jahr 1787.

In Schillers Werk markiert es den Übergang vom Sturm-und-Drang-Drama zur Klassik. Vertrauen und Verrat sind die Leitmotive dieses höfischen Intrigenstücks, das Schiller zu einem politischen Kriminalfall gestaltete.

Die Freundschaft zwischen dem Kronprinzen Don Karlos und dem Malteserritter Marquis von Posa und ihre Sehnsucht nach politischer und persönlicher Freiheit im Weltreich Spanien in der Mitte des 16. Jahrhunderts scheitern an den Machtgelüsten ihrer Gegner, die selbst nur Marionetten einer allmächtigen Inquisition sind." (Reclam)