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Elefantenjagd - Waffen gegen Elfenbein
Vor Kurzem geriet ein thüringischer Beamter unter Beschuss, weil er in Botswana einen Elefanten erlegte. Während es für den Hobby-Elefantenjäger nur ein geschmackloses Urlaubserlebnis war, machen Wilderer gezielt Jagd auf afrikanische Elefanten und das wertvolle Elfenbein ihrer Stoßzähne.
Wilderer erlegen in Afrika zehntausende Elefanten. Zu ihren "Geschäftspartnern" gehören auch afrikanische Milizen und Terrorgruppen, die beispielsweise ihre Waffen aus dem Handel mit Elfenbein finanzieren.
Der Schmuggel von Elfenbein ist hoch lukrativ. In China kostet Roh-Elfenbein 1.800 Dollar pro Kilo. 2002 waren es nur hundert Dollar. Eine Geldquelle auch für islamistische Terrorgruppen wie die somalische Shabaab-Miliz, die Al Qaida nahe steht.
Die Elefantenjagd ist brutal effektiv: Die Wilderer sind gut organisiert, benutzen oft militärische Waffen, manchmal sogar Kampfhubschrauber. In Gefahr sind nicht nur die Tiere. Die massive Präsenz internationaler Kartelle destabilisiert auch die ohnehin schwachen Staaten der Region, warnen die Vereinten Nationen.
Die Recherche von Bettina Rühl wurde beim Prix Europa 2014 mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet.
"Elefantenjagd" im Überblick
Elefantenjagd
von Bettina Rühl
Produktion: 2014
Sendezeit | Sa, 03.01.2015 | 09:05 - 10:00 Uhr |
Sendung | Ö1 "Hörbilder" |