Niemand kommt unbeschadet aus dem Krieg zurück
Niemand kommt unbeschadet aus dem Krieg zurück © John Hughes / freeimages.com

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Fire and forget - Irak-Veteranen schreiben über den Krieg

Die Veteranen aus dem Irakkrieg werden noch viele Jahre mit ihren Erinnerungen zu kämpfen haben. Das fehlende Auffangnetz in den USA macht es nur noch schwerer. Manche schaffen sich mit Büchern Raum, so wie die beiden extravaganten Beispiele in diesem Feature, die schonungslos Stellung beziehen.

Für viele US-Veteranen des Irakkrieges begann der richtige Krieg erst Jahre später - zu Hause in den USA am Schreibtisch.

Phil Klay, ehemaliger Marine, der von 2007 bis 2008 in der irakischen Provinz Al Anbar stationiert war, brauchte vier Jahre, um überhaupt eine Zeile zu Papier zu bringen. Sein mit dem National Book Award ausgezeichneter Erzählband "Wir erschossen auch Hunde" illustriert nicht nur die bekannten Nachrichtenbilder von verwüsteten Städten und zerstörten Militärfahrzeugen. Sie erzählen auch von den Veteranen, die - aus der Wüste heimgekehrt - als Fremde im eigenen Land mit sozialer Armut, Einsamkeit und ihren Alpträumen leben müssen.

Colby Buzzell, MG-Schütze einer Strykerbrigade im Irak, startete 2004 seinen Military Blog und gab dem alltäglichen Horror ein wütendes, mitunter menschenverachtendes Gesicht. Daraus wurde das schockierende Kriegsbuch "My War: Killing Time in Iraq".

Klays und Buzzells Kriegsprosa stechen in ihrer Mischung aus Reportage und Fiktion heraus aus dem Gros der oft reißerisch vermarkteten Erinnerungsbücher über den "langen Krieg".

"Irak-Veteranen schreiben über den Krieg" im Überblick

Irak-Veteranen schreiben über den Krieg

von Sven Ahnert

Sendezeit Fr, 05.06.2015 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Literatur"
Radiosendung