Goldfrapp - Selbstinszenierung außerhalb der Schubladen

Goldfrapp ist nicht gleich Goldfrapp - wer das Duo in den letzten Jahren aus den Augen bzw. aus den Ohren verloren hat, wird sich vielleicht über das ein oder andere Album wundern: Keine Platte klingt wie die andere. Schubladendenken? Fehlanzeige. Thomas Elbern mit einem Porträt von Goldfrapp.

Zwischen Trip-Hop, Chanson und Easy Listening - es ist schwer, die Musik des englischen Duos Goldfrapp einzuordnen.

Seit 13 Jahren überraschen die beiden Musiker mit den unterschiedlichsten Veröffentlichungen, mal sanft, melancholisch verträumt, mal brachial elektronisch, mal akustisch mit Orcheserbegleitung, wie beim letzten Album "Tales of Us".

Das Konzept der Band, das um die Sängerin Alison Goldfrapp und den Komponisten Will Gregory entstand, scheint allerdings mittlerweile ausgereizt zu sein. Die furiose Live-Präsenz der früheren Tage fehlte beim letzten Deutschlandkonzert im Mai, und auch musikalisch tritt man irgendwie auf der Stelle.

Alison Goldfrapp, die immer ihre Selbstinszenierung als Stilmittel verwendet, wirkte im Interview schon fast etwas ratlos, was die Zukunft angeht. Thomas Elbern hatte in den letzten Jahren mehrfach mit beiden Mitgliedern von Goldfrapp gesprochen und zeichnet nun ein differenziertes Bild des Duos.