Was ist illegal, was ist legal? Die Hip Hop Szene in Ägypten muss immer wieder mit Zensur ihrer Kunst rechnen.
Was ist illegal, was ist legal? Die Hip Hop Szene in Ägypten muss immer wieder mit Zensur ihrer Kunst rechnen. © alexaranda / iStock.com

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Hip-Hop in Ägypten - Zwischen Revolutionspathos und politischer Anpassung

Kunst- und Meinungsfreiheit in Ägypten ist seit der Macht des autoritären Militärs eher Mangelware. Schwierig also für die in den letzten Jahren gewachsene Hip Hop Szene, ihre Kunst zu verbreiten und Konzerte zu spielen. Für die Künstler ist es ein Drahtseilakt mit der ständigen Angst vor Zensur.

Noch vor einigen Jahren fristete das Hip-Hop-Phänomen am Nil ein Schattendasein.

Zu groß war die Konkurrenz aus anderen islamischen Staaten wie Algerien, der “Wiege des arabischen Rap”. Doch spätestens seit dem Ausbruch der Revolution vom 25. Ja- nuar 2011 und dem Sturz des Muba- rak-Regimes hat das Hip-Hop-Virus auch Ägypten erfasst: Rap-Idole wie MC Amin oder Mohammed El-Deeb traten während des Volksaufstands live auf dem Tahrir-Platz in Kairo auf und kreierten ihren ganz eigenen und politisch-ambitionierten Soundtrack zur Revolution.

Seitdem erlebt die Hip-Hop-Community am Nil einen wahren Boom, weshalb sie zunehmend auch in den Fokus internationaler Medien rückt. Doch im Schatten der gegenwärtigen politischen Krise und dem autoritären Machtanspruch der Militärs unter Abdelfattah al-Sisi, ist es um die einstigen Frontmänner vom Tahrir-Platz ruhiger geworden. Der revolutionäre Enthusiasmus ist zunehmender Anpassung gewichen – auch wenn sich viele Rapper noch immer als Sprachrohr für politischen Protest verstehen.

Hip-Hop in Ägypten - Zwischen Revolutionspathos und politischer Anpassung im Überblick

Sendezeit Di, 10.05.2016 | 20:00 - 21:00 Uhr
Sendung SWR2 "MusikGlobal"
Radiosendung