"Im Frühling sterben" von Ralf Rothmann - Der bestialische Unsinn des Krieges | Teil 12 von 15

Teil 12/15 | Die nachgeborene Generation wurde immer von vielen Fragen zum Zweiten Weltkrieg geplagt - während sich die Vätergeneration vor den Antworten drückte. Ralf Rothmann hat nun als ein solcher Nachkömmling einen Roman veröffentlicht, der einfühlsam und schonungslos vom letzten Kriegsjahr erzählt.

Wie zwei siebzehnjährige Melker aus dem ländlichen Schleswig-Holstein im Frühling 1945 noch in die SS-Division "Frundsberg" gepresst werden und was ihnen an der Front in Ungarn zustößt - das kann nur ein nachgeborener Schriftsteller wie Ralf Rothmann, Jahrgang 1953, so eindringlich erzählen.

Die Vätergeneration hatte bekanntlich gelernt, die Augen zu verschließen und zu schweigen. Rothmann zeichnet ein unpathetisches, komprimiertes und zugleich tief bewegendes Bild vom bestialischen Unsinn, dem die jungen Männer ausgesetzt sind.

Thomas Sarbacher liest den Roman in einer NDR Kultur Produktion.