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Im Schatten der Freizügigkeit - Mafiöse Geschäfte mit Leiharbeitern in der EU
Arbeiter aus Serbien, Bosnien oder Mazedonien schuften monatelang auf Baustellen und kehren ohne Geld in ihre Heimatländer zurück. Sie sind slowenischen Briefkastenfirmen auf den Leim gegangen, die sie an Unternehmen in Europa vermittelt haben. Den Lohn kassieren dann die Hintermänner.
Briefkastenfirmen in Slowenien haben sich darauf spezialisiert, Arbeiter aus Ländern wie Serbien, Bosnien oder Mazedonien in europäische Länder zu entsenden.
Monatelang schuften sie dort auf Baustellen, ohne Geld zu bekommen. Schließlich müssen sie pleite in ihre Heimatländer zurückkehren.
Die Hintermänner der Briefkastenfirmen dagegen kassieren von den deutschen Auftraggebern ab, melden Konkurs an und verschwinden von der Bildfläche.
Kurz darauf gründen sie eine neue Firma und das Spiel beginnt von vorne. Möglich machen es Schlupflöcher in den EU-Regelungen zur Freizügigkeit und die wirtschaftsliberale Haltung der slowenischen Regierung. Ein mafiöses System mit hohen Gewinnmargen und geringem Risiko.
Tausende solcher betrügerischen Firmen existieren in Slowenien bereits. Die deutschen Auftraggeber interessiert das nicht, sie profitieren von den Dumpingangeboten. Ebenso der slowenische Staat, denn die vielen Schattenfirmen lassen die Wirtschaftsleistung des Landes gut aussehen.
"Über mafiöse Geschäfte mit Leiharbeitern in der EU " im Überblick
Über mafiöse Geschäfte mit Leiharbeitern in der EU
von Dominik Bretsch
Produktion: 2015
Sendezeit | So, 30.08.2015 | 13:04 - 14:00 Uhr |
Sendung | WDR 5 "Dok 5 - Das Feature" |