In Schwarz und in geheimer Mission: Kraftklub live in Hamburg

Während ganz Hamburg sich beim Reeperbahn Festival auf der sündigen Meile tummelte, spielten Kraftklub ein geheimes Gratiskonzert für ihre Fans fernab des Trubels. Im Büro- und Fabrikviertel Hammerbrook stellte das Quintett aus Chemnitz sein gerade erschienenes zweites Album "In Schwarz" vor.

Als Kraftklub 2011 den Song "Ich will nicht nach Berlin" bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest vorstellten, sangen sie wahrscheinlich vielen aus der Seele.

Der Hauptstadt-Hype hängt einigen schon lange zum Hals heraushing und zum Dank wählten die Zuschauer Sachsen auch prompt auf den fünften Platz.

Die fünf Jungs aus der Karl-Marx-Stadt Chemnitz sind auf dem Teppich geblieben, obwohl sie mittlerweile zu den Top-Acts im deutschsprachigen Raum gehören, nachdem sie ihr erstes Album "Mit K" Anfang 2012 veröffentlicht hatten.

Mit ihrem Crossover-Sound aus Rock und Rap sorgen Sänger Felix Brummer und der Rest der Band vor allem live für Stimmung. Da wird schon einmal mit den HipHop-Kollegen von K.I.Z. ein unangemeldetes Konzert auf dem Dach eines Chemnitzer Gewerbekomplexes initiiert.

Aber Kraftklub können auch ernst sein: 2012 lehnten sie ihre Echo-Nominierung in der Kategorie "Rock/Alternativ National" anfangs ab, weil die rechtspopulistische Band Freiwild ebenfalls auf der Nominiertenliste stand. Das gab Beifall von anderen Musiker, die nachzogen im Boykott. Freiwild flog von der Liste und Kraftklub gewannen letztendlich den Award in besagter Kategorie.

Auch im nächsten Jahr wird es für das Quintett vermutlich wieder Preise hageln, denn gerade veröffentlichten sie ihr zweites Album "In Schwarz", das wie der Vorgänger auf Platz eins der Charts einstieg.

Um ihre neue Platte zu promoten, spielten die Jungs im Zuge ihrer "Konvoi in Schwarz"-Tour auch ein kostenloses Geheimkonzert in Hamburg. Und Kraftklub wären nicht Kraftklub, wenn sie sich dafür nicht wieder einen kleinen Clou überlegt hätten: Während ganz Hamburg im Rahmen des Reeperbahn Festivals auf der sündigen Meile flanierte, lotste die Band ihre Fans zur Magnus Hall ins gar nicht hippe Büro- und Industriegebiet Hammerbrook.

Wer den Weg auf sich genommen hatte, wurde mit einer ungewöhnlichen Open-Air-Kulisse und Kraftklub in Bestform belohnt. Viele neue Songs wie "Zwei Dosen Sprite" und "Alles wegen dir" aber auch die Klassiker "Songs für Liam" und "Ich will nicht nach Berlin" durften nicht fehlen.