Don Ellis war ein Jazz-Trompeter, der vor allem durch seine originelle Bandleader-Tätigkeit bekannt ist
Don Ellis war ein Jazz-Trompeter, der vor allem durch seine originelle Bandleader-Tätigkeit bekannt ist © Dave Di Biase / freeimages.com

JazzMusiker-Porträt

Meterweise verrückte Metren: Der Trompeter Don Ellis

Im "Jazz Special" stellt Henry Altmann einen ebenso ungewöhnlichen wie charismatischen Musiker vor, der den Jazz in neue Dimensionen getrieben hat - Don Ellis. Im Big-Band-Format traute er sich, was sonst andere nur in kleinen Free-Jazz-Formationen wagten: Er löste sich von herkömmlichen Taktarten.

Es gab und gibt viele große Bigband-Leader im Jazz. Einer der originellsten, besten und vielleicht der verrückteste von allen war der Trompeter Don Ellis.

Vom Free Jazz abgesehen, hat sich der Jazz bis 1970 ja nur selten vom tradierten Drei- und Vierviertelrhythmus gelöst. Wo andere aufhörten, da begann Ellis erst sein Spiel mit der getakteten Zeit. Er beschäftigte sich mit Neuer Musik im Kontext des Jazz, integrierte osteuropäische, arabische und indische Elemente. Fünfer und Siebener, 15/8 und 27/4-Takte, sogar Telefonnummern dienten als metrische Grundlage eines dennoch stets zwingend swingenden Stils.

Die Ellis-Bands spielten stets unter Volldampf, unbarmherzig nach vorn getrieben von einer großen Rhythm Section von bis zu drei Bassisten, vier Perkussionisten und den exzellenten Solos ihres Leaders. Dazu schrieb Ellis erfolgreiche Filmmusiken, viele Artikel und mehrere Bücher.

1978 starb der Musiker im Alter von nur 44 Jahren. Das ARD Radiofestival stellt einen ebenso ungewöhnlichen wie charismatischen Musiker vor, der immer auf der Überholspur zu leben schien.

Meterweise verrückte Metren: Der Trompeter Don Ellis im Überblick

Sendezeit Di, 01.09.2015 | 23:30 - 00:00 Uhr
Sendung WDR 3 "ARD Radiofestival: Jazz"
Radiosendung