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Rechtliche Grauzone - Der Aufstieg der Schattenbanken
Nach der Finanzkrise forderten Regierungen und Aufsichtsbehörden strengere Regeln, um die Macht der Banken einzuschränken. Doch die verlagern ihre Geschäfte immer weiter in die Hinterzimmer. Sogenannte Schattenbanken befinden sich in einer rechtlichen Grauzone und können nicht reguliert werden.
Die Finanzkrise 2008 löste die teuerste Rettungsaktion in der Geschichte der Menschheit aus, um Banken und ganze Volkswirtschaften vor der Pleite zu retten.
Seitdem fordern Regierungen und Aufsichtsbehörden Konsequenzen. Doch je strenger die Regeln, umso mehr wandern die Geschäfte mit dem großen Geld in Hinterzimmer.
Außerhalb des herkömmlichen regulierten Bankensystems schießen Schattenbanken aus dem Boden. Sie befinden sich in einer Grauzone.
Der Internationale Ausschuss für Finanzstabilität, das offizielle Beratungsgremium der G20 Industrie- und Schwellenländer, beziffert das globale Anlagevermögen der Schattenbanken auf die unglaubliche Summe von 35 Billionen US-Dollar. Schattenbanken und Steueroasen bilden eine ideale Kombination für Geldwäsche aus illegalen Geschäften.
In zehn Jahren hat sich dieses Volumen fast verdreifacht und entspricht der Hälfte des Weltsozialprodukts. Behält die Politik noch das Heft des Handelns in der Hand? Lassen sich die zersplitternden Finanzmärkte noch bändigen? Oder können anonyme Finanzmarktakteure weiter ihr Spiel treiben?
"Schattenbanken" im Überblick
Schattenbanken
von Eckhard Rahlenbeck
Sendezeit | Mo, 13.06.2016 | 08:30 - 09:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Wissen" |