Warenhäuser boten jahrelang eine riesige Auswahl auf mehreren Etagen
Warenhäuser boten jahrelang eine riesige Auswahl auf mehreren Etagen © Rainer Sturm / PIXELIO

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Schlussverkauf! - Die Krise der Warenhäuser

Auf jeder Etage gibt es etwas anderes: jede Menge Klamotten, Spielwaren, eine riesige Süßwarenabteilung. Warenhäuser waren einmal glanzvolle Paläste, in denen es alles zu kaufen gab, was man brauchte. Heute muss man dank des Internets nicht mehr aus dem Haus gehen - die Krise der Warenhäuser.

Einst waren sie prachtvolle Kathedralen des Konsums. Als Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris mit Le Bon Marché das erste Warenhaus seine Pforten öffnete, standen die Menschen Schlange.

Zwischen kühner Architektur und Marmorinterieur konnten sie in ein überwältigendes Warenangebot eintauchen. Es gab einen Leseraum, ein Buffet, einen Gewächsraum. Innerhalb weniger Jahre revolutionierte das neue Konzept den Konsum in vielen Städten Europas und den USA.

Die aufstrebende Mittelschicht konnte sich nun leisten, was vormals wenigen vorbehalten war. Gleichzeitig wurden Warenhäuser zu Ikonen der Innenstädte - wie die Kölner Tietz-Filiale, die 1925 die erste Rolltreppe Deutschlands besaß.

Heute scheint die glanzvolle Zeit der Warenhäuser vorbei. Wertheim, Hertie, Bilka -längst sind diese Namen Vergangenheit. Nur wenige Konzerne sind geblieben. Droht ihnen dasselbe Schicksal, bedrängt von Online-Handel, Outlet-Stores und Shopping-Centern? Oder gibt es Rettung?

Immerhin beweisen Kaufhäuser wie das KaDeWe in Berlin oder Selfridges in Großbritannien, dass Warenhäuser auch heute Erfolg haben können. In Görlitz will ein Investor sogar ein altes Jugendstil-Kaufhaus neu eröffnen.

"Die Krise der Warenhäuser" im Überblick

Die Krise der Warenhäuser

von Peter Podjavorsek

Sendezeit Di, 02.09.2014 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt"
Radiosendung