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Subtiles im Alltäglichen: Niels Frevert live in Hamburg | Teil 1 von 2
Teil 1/2 | Niels Frevert singt von den ganz großen Gefühlen, ohne sie auszusprechen. Lieber verpackt der Hamburger Singer/Songwriter die Liebe, den Schmerz und die Traurigkeit in Schilderungen von Momenten des Alltags - oft opulent arrangiert und unterlegt mit nicht ganz alltäglichen Gitarrenakkordfolgen.
Seit mehr als zwanzig Jahren gehört Niels Frevert zu den unverkennbaren Stimmen deutscher Popmusik.
Zunächst eiferte der 46-jährige Hamburger mit seiner Band Nationalgalerie anglo-amerikanischen Indie-Rock-Helden nach. 1997 begann dann eine Solokarriere, die jenseits des ganz großen Publikums gerade für sein fünftes Album mit dem schönen Titel "Paradies der gefälschten Dinge" gut war.
Zu nicht gerade alltäglichen Akkordfolgen, die schon mal ein bisschen nach Jazz - aber dabei kaum komisch - riechen, entdeckt Frevert in oft opulent arrangierten Liedern die Zwischentöne im Alltäglichen: den Glücksmoment im verunglückten Heiratsantrag, das Patschuliaroma auf der Intensivstation, die Liebe zwischen erster und zweiter Klasse, das vermeintliche UFO auf dem Kirchentag.
Frevert fragt sich allerdings, ob sich mit so viel Mut zur Melancholie im "gehobenen Mainstream" reüssieren lässt. Ginge es nach dem Publikum im Hamburger Mojo Club, ließe sich die Frage mit einem deutlichen Ja beantworten. Dort spielte der Singer/Songwriter im Dezember letzten Jahres ein großartiges Konzert - am 15. und 22. April auch als zweiteiliger Live-Mitschnitt auf NDR Info bei "Nachtclub in Concert".
Niels Frevert im Überblick
Niels Frevert
Mojo Club, Hamburg
12.12.2014
Sendezeit | Mi, 15.04.2015 | 00:05 - 02:00 Uhr |
Sendung | NDR Info "Nachtclub In Concert" |