Verzweiflung - Ein Kriminalfall nach einer wahren Begebenheit | Teil 1 von 20

Teil 1/20 | Hermann Karlowitsch hat einen Plan: Als er einen Mann trifft, der ihm überdurchschnittlich ähnelt, bringt er ihn um und lässt den Mord wie den Mord an sich selbst aussehen. Seine Frau bekommt die Lebensversicherung ausgezahlt und zusammen setzt das Paar sich ab. Doch der Plan geht nicht auf.

Inspiriert von einem ähnlichen Fall, der sich 1929 in Berlin zugetragen hat, erschuf Nabokov die Geschichte um Hermann Karlowitsch.

Dieser arbeitet in einer Schokoladenfabrik in Prag und trifft zufällig einen Landstreicher, der ihm täuschend ähnlich sieht. Mit dem Vorwand, es ginge um eine Schauspielrolle als Double, überredet Karlowitsch den Mann, seine Klamotten anzuziehen. Kurzerhand fährt er mit seinem Doppelgänger in einen abgelegenen Wald und erschießt ihn. In der Gewissheit, die Polizei würde die Leiche für ihn halten, sodass seine Frau seine ausgezahlte Lebensversicherung erhielte, fährt er mit ihr zusammen nach Frankreich, wo sie anonym und finanziell abgesichert ihren Lebensabend zusammen verbringen wollen.

Doch der Mord und der Versicherungsbetrug fliegen schnell auf und Karlowitsch wird gefasst. Er lässt sein Leben Revue passieren und wird übermannt von einem Gefühl: Verzweiflung.

Die Erzählstimme der Geschichte richtet sich oft direkt an den Hörer. Sie stellt Fragen, macht Vorschläge. Ob die Handlung des Romans einen tieferen Sinn hat? Ob sie belehren soll? Wohl nicht. Humorvoll und verschmitzt erzählt Nabokov die Geschichte des Deutsch-Russen Hermann Karlowitsch und es bereitet simple Freude, ihr zu lauschen.