Hörspiel
"Was sie trugen" - Glücksbringer im Kampfgepäck
Ein lieber Brief, eine Bibel, ein Damenstrumpf - im Vietnamkrieg trug fast jeder Soldat in seinem Kampfgepäck auch einen Talisman, eine Erinnerung, einen Glücksbringer, der überlebenswichtig war. Die Dinge konnten meist nicht gerettet werden und vor den Traumata des Krieges schützten auch sie nicht.
Sie waren jung, sie hatten das Leben vor sich, und es war Krieg in Vietnam. Sie hatten die Pflicht zum 'rechtmäßigen Töten' und sollten zugleich hohe ethische Werte verteidigen.
Die Dinge, die sie wie einen Talisman bei sich trugen, ein zärtlicher Brief, eine Bibel, ein Damenstrumpf, die für sie mehr Gewicht hatten als ihr Kampfgepäck, konnten sie nicht retten.
Wer aus den Einsätzen zurückkehrte, den bedrängten oftmals lebenslange Traumata. Mittendrin in diesem Chaos: Tim O’Brien, der Jahrzehnte später versucht, das Erlebte zu verarbeiten. In seinen Erzählungen geht es nicht mehr nur um Vietnam - sondern um die universale Zumutung des Krieges.
Zum Autor
Tim O'Brien, geboren 1946 in Austin, Minnesota, ist Schriftsteller und schreibt besonders über seine Erlebnisse im Vietnamkrieg. Er lehrt "Kreatives Schreiben" an der Texas-State-University. Zuletzt erschien der Roman: "July, July" (2002).
"Was sie trugen / The Things They Carried" im Überblick
Was sie trugen / The Things They Carried
von Tim O'Brien
Mit Christian Redl, Tino Mewes, Nicolai Despot u.v.a.
Produktion: 2014
Sendezeit | So, 26.04.2015 | 18:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel" |