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"Wir haben noch die Erinnerung" - Die Lange Nacht über Estland
Mit etwa 1,3 Millionen Einwohnern und gerade mal 28 Einwohnern pro km² wirkt Estland wie ein kleines, ruhiges Land. Doch die Geschichte des kleinen baltischen Staates ist bewegt und dramatisch - und kaum bekannt. Es ist eine Geschichte des fortwährenden Versuchs der Auslöschung. Eine "Lange Nacht".
Das Gebiet von Estland wurde seit Jahrhunderten von Dänen, Deutschen, Schweden oder Russen beherrscht.
Nur während einer kurzen Frist, von 1920 bis 1940, war das Land in der Vergangenheit unabhängig und hatte eine bürgerliche Regierung. Seit der Singenden Revolution 1991 versucht Estland nun, seine Identität, seinen Kern, seine Substanz wiederzufinden.
Die "Lange Nacht" spiegelt die dramatischste Phase, das Trauma der sowjetischen Okkupationszeit zwischen 1939 und 1991, wider. Und sie spiegelt die Bedeutung des Gesangs, der Lieder, die zum Überleben der estnischen Seele und Identität beigetragen haben.
Doch auch das "Kalevipoeg" ist ein Identitätsanker; ohne das Nationalepos aus dem 19. Jahrhundert hätte sich die estnische Sprache nicht weiterentwickelt. Auch in elektronischen (Re-)Konstruktionen des Dichters und Lyrikers Jüri Reinvere oder in den Kompositionen Arvo Pärts entwickeln estnische Komponisten eigene Klangmuster.
Die Lange Nacht über Estland im Überblick
Sendezeit | Sa, 20.09.2014 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |