Die Arbeitsmigration und eine vietnamesische Familiengeschichte
Die Arbeitsmigration und eine vietnamesische Familiengeschichte © Pontus Edenberg / freeimages.com

Hörspiel

Atlas von Thomas Köck

Der Autor Thomas Köck behandelt in seinem Hörspiel das Thema der Arbeitsmigration in den 80ern, dem Zerfall der DDR und einem vietnamesischen Kind, das auf der Suche nach seinen Wurzeln ist.

Die Geschichte des vietnamesischen Kindes beginnt mit der Großmutter, die 1975 kurz vor Ende des Bürgerkrieges in Vietnam mit ihrer Tochter aus Saigon nach Pulau Bidong, einer malaysischen Flüchtlingsinsel geflohen ist. Sie ist eine von den vielen "Boatpeople".

Bei ihrer Flucht auf See kentert das Schiff. Dabei verlieren sich Mutter und Tochter aus den Augen. Die Großmutter wird als Kontingentflüchtling auf die Insel gebracht und später nach Westdeutschland übergesiedelt.

Erst nach vielen Jahren kehrt sie nach Vietnam zurück. Doch ihre Tochter wurde entgegen ihrer Annahme ebenso gerettet und zur Adoption freigegeben. Als sie alt genug war, bewarb sich die Tochter für die Stelle als Vertragsarbeiterin in der DDR, die seit 1980 Gastarbeiter aus Vietnam beschäftigen.

Thomas Köck ist ein Meister im Umgang mit Bildern von Bootsflüchtlingen oder Wirtschaftsfragen, die er gekonnt im Gestern und Heute mit den hochtechnisierten Möglichkeiten der Gegenwart umsetzt. Dabei schafft er bewegende und ungewöhnliche Perspektiven auf die politische Lage der DDR 1989 und einer vietnamesischen Familiengeschichte, die sowohl die BRD und DDR betrafen.

"Atlas von Thomas Köck" im Überblick

Atlas von Thomas Köck

von Thomas Köck

Mit Mai Duong Kieu, Dan Thy Nguyen, Stephan Grossmann, Thuy Nonnemann

Produktion: 2020

Sendezeit Mo, 09.11.2020 | 22:00 - 23:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Hörspiel"
Radiosendung