Detroits Stadthistorie ist vom Blues geprägt
Detroits Stadthistorie ist vom Blues geprägt © anttank / freeimages.com

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Auf der Suche nach Freiheit - Eine Lange Nacht über den Weg des Blues vom Mississippi-Delta nach Chicago

Die USA erlebten zwischen den 20er- und 70er-Jahren eine beispiellose Binnenmigration. Sechs Millionen Menschen strebten vom Land in die Städte des Nordens. Und prägen einen soziokulturellen Wandel zu den Klängen des Blues.

Die Gewalt und Bürgerrechtsverletzungen in den ländlichen Gebieten im Süden der USA trieb sechs Millionen Menschen zwischen den 20er- und 70er-Jahren aus ihrer Heimat zu fliehen. Rassismus war an der Tagesordnung, Morde an Afroamerikanern wurden nicht geahndet, das Leid und die Klagen der Menschen hallte in einer gewaltigen Binnenmigration wieder, die sie in die Städte des Nordens brachte.

Industriemetropolen wie Detroit und Chicago wurden in ihrer Bevölkerungsstruktur radikal verändert, und auch die Kulturszene wurde stark beeinflusst. Denn mit den Menschen kam ihre Musik, im Mississippidelta, der rund 160 Kilometer lange und rund 50 Kilometer breite Streifen östlich des Mississippi im gleichnamigen Bundesstaat, handelte es sich vor allem um den Blues.

Denn der Blues hatte da bereits Tradition, die Sklaven auf den Baumwollfeldern suchten in ihrem gemeinsamen Klagegesängen Erleichterung und Trost, am Samstagabend bedeutete der Tanz und das Mitsingen ein Stück Freiheit, die ihnen ansonsten komplett verwehrt wurde.

"Die Lange Nacht" thematisiert den soziokulturellen Wandel der Vereinigten Staaten, der sich bis heute in der Geschichte manifestiert hat. Die Musik, der Blues, verband die sozial Geächteten, egal ob Land- oder Stadtbewohner, egal ob auf improvisierten oder elektrisch verstärkten Gitarren begleitet.

Eine Lange Nacht über den Weg des Blues vom Mississippi-Delta nach Chicago im Überblick

Sendezeit Sa, 03.11.2018 | 23:05 - 02:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Lange Nacht"
Radiosendung