Aus der Wüste nach Thüringen - Die Tuareg-Band Imarhan

Die Musikszene in der Wüste Südalgeriens blüht - Imarhan sind eine Tuareg-Band mit weltoffenem Blues-, Rock-, und Funk-Stil.

"Tahabort" heißt das erste Lied, das die sechsköpfige Band aus Tamanrasset, der größten Oaste Südalgeriens, mit einer Handykamera aufgenommen und auf YouTube veröffentlicht haben. Das Internet ist ein wichtiges Thema für die junge Band um den Sänger Iyad Moussa Ben Abderahmane, denn darüber können sie sich nicht nur neue Inspirationen für die eigene Musik holen, sondern ihre eigene auch in die Welt tragen. 

Seit 2006 musizieren die Jungs gemeinsam, als Vorbild gilt die erste Tuareg-Band überhaupt, "Tinariwen". Klanglich hört man die Anlehungen an die Idole heraus, doch sie gehen noch einen Schritt weiter. Fügen dem melancholischen Folk der Sahara noch Elemente des Funk, Blues und Rock hinzu. elektrische Gitarren verstärken den Gesamtsound. Textlich finden sie einen eigenen Zugang zu Themen wie Armut, Krieg und Flucht, schreiben aber auch über erfreuliche Sachen, wie eben dem Tahabort, dem zentralen Markplatz und Treffpunkt des Orts.

Imarhan gehören zum Nomadenvolk der sogenannten Tuareg, des Wüstenvolks. Sie bezeichnen sich selbst als "Kel Tamashek" , als Menschen, die die Sprache Tamashek sprechen. Imarhan bedeutet "die, die mir etwas bedeuten". Und so heißt auch ihr Debut-Album, das rundum überzeugen kann mit ganz eigenen, fast schon hypnotischen Gitarrenriffs.