NDR Kultur-Logo
© NDR Kultur

FeatureKultur & LiteraturPolitikWirtschaft

Big Data - oder die Vermessung des Individuums

China, ein Land mit einem Übermaß an strikter Kontrolle. Treibt den Kontrollwahn mit Hilfe künstlicher Intelligenz an die Spitze. Bis zum Jahr 2020 soll eine permanente Überwachung ihrer Bürger öffentlich als auch ins Privatbereiche erfolgen.

China hat das große Projekt der Überwachung angefangen. Bis zum Jahr 2020 sollen mehr als 600 Millionen Menschen mithilfe von Computersystemen, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, überwacht werden. Die Menschen sind somit dem chinesischen Staat ausgeliefert. Systemkritik und sozialistische Fehltritte werden öffentlich zugänglichen Datenbanken zur Schau gestellt mit der Folge eingeschränkter sozialer Teilhabe an der Gesellschaft. Dieses gesellschaftspolitische Konstrukt ist haargenau das Spiegelbild von George Orwells Roman "1984“.

Im Gegensatz zu den Systemüberwachungen anderer Länder macht China die Sichtbarkeit der Nutzung deutlich. Wir in Europa und Amerika haben nicht die Gewissheit, was mit unseren Daten in der digitalen Welt von Facebook, Twitter, WhatsApp passiert. Datensammlungen ist ein lukratives Geschäft. Neben dem jüngsten Cambridge-Analytica-Skandal, wird Datenschutz zu wenig mitbedacht, wenn weitere Sprach-, Gesichtserkennungs- und Übersetzungssoftware entwickelt wird.

Es ist beängstigend mitzuerleben, dass wir diesem Überwachungssystemen völlig ausgeliefert zu sein scheinen.

"Big Data - oder die Vermessung des Individuums" im Überblick

Big Data - oder die Vermessung des Individuums

von Gabriele Knetsch

Produktion: 2019

Sendezeit Di, 26.11.2019 | 20:00 - 21:00 Uhr
Sendung NDR Kultur "Feature"
Radiosendung