Büchner Briefe | Teil 13 von 22

Teil 13/22 | Der Großteil Georg Büchners Briefe wurden bei einem Brand 1851 vernichtet. Was übrig blieb, zeugt nicht nur von seiner politischen Position und der Situation in seiner Umgebung, sondern auch von stilistischer Brillanz.

Georg Büchners Leben war ein wildes und kurzes. Der Schrifsteller wurde am 17. Oktover 1813 als ältestes von sechs Kindern in Goddelau bei Darmstadt geboren und verstarb nach einer turbulenten Flucht am 19.02.1837 im Alter von 23 Jahren in Zürich. In dieser Zeit blieb er in Briefkontakt mit seinen Freunden, Verbündeten und seiner Familie, die Aufschluss über sich und den Geist seiner Zeit geben, da er rege auf die politische Situtation seines Lands eingeht.

So kann man authentisch nachlesen, wie sich die Pariser Julirevolution und der polnische Novemberaufstand 1830 auf die demokratische Bewegung in Deutschland auswirkte. Als dann nach dem Hambacher Fest der nationalen und demokratischen Burschenschaften die Presse- und Versammlungsfreiheit aufgehoben wurde, reagierten radikale Studenten mit Gewalt.

1833 stürmten sie mit Waffen die Frankfurter Hauptwache, was aber scheiterte. Um den Folgen zu entgehen, versuchten einige der Revolutionären nach Straßburg zu fliehen, was Büchner ebenso tat, da er wegen seiner Mitarbeit am "Hessischen Landboten" zur Fahndung ausgeschrieben war. Dieser Text wird zum besseren Verständnis der Briefe in voller Länge in das Hörspiel eingearbeitet.

Von Straßburg aus floh Büchner weiter nach Zürich, wo er 1837 mit nur 23 Jahren starb. In einem seiner Briefe vom 5. April 1833 an seine Eltern distanziert er sich von den Frankfurter Revolutionären und deren "Wachensturm", da der Zeitpunkt seiner Ansicht nach zu früh gewählt wurde, denn das deutsche Volk sei noch nicht bereit zum Kampf gewesen.

In Büchners Briefen ist klar zu sehen, dass es sich bei dem jungen Medizinstudenten und Schriftsteller um einen talentierten und klugen Revolutionären handelte, dessen Schreibstil durchgehend hervorragend war.