Feature
"Burak und Luke - zwei Morde in Neukölln"
2012 wurde Burak Bekta? in Neukölln von einem Unbekannten erschossen, als er inmitten einer kleinen Gruppe vor einem Krankenhaus steht. Am 20. September 2015 erschoss ein Neuköllner den Briten Luke vor einer Bar. Das Feature erörtert beide Taten und sucht nach Antworten auf das große "warum".
In der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 unterhält sich eine sich zufällig gebildete Gruppe von jungen Migranten vor einem Krankenhaus in Berlin-Neukölln. Sie lachen und trinken, bis plötzlich ein unbekannter Mann neben ihnen steht und eine Waffe zückt. Er verletzt zwei der Gruppen schwer, der 22-jährige Burak stirbt noch vor Ort. Zwei weitere Jungen können sich in Sicherheit bringen. Bis heute ist die Tat ungeklärt. Trotz knapp hundert Hinweisen fand sich keine heiße Spur auf den Schützen.
Das Motiv ist ebenso unklar. War es eine rassistisch motivierte Tat? Die Schüsse schienen die Gruppe willkürlich zu treffen, die Aufdeckung der NSU-Taten war erst ein halbes Jahr her. Das Feature recherchiert mögliche Hintergründe und Motivationen des Täters, spricht mit Angehörigen und Bekannten des Opfers und geht mit Buraks Freunden den Weg der Tatnacht ab.
Neukölln ist bekannt für seine multikulturelle Bewohnerstruktur. Es ist sehr belebt und beliebter Ausgehkiez. 2015 ereignete sich ein weiterer Vorfall mit Schusswaffen. Der 63-jährige Rolf Z. erschoss an einem Septemberabend den 31-jährigen Engländer Luke vor einer Bar. In der Wohnung des Täters fand man Waffen und Devotionalien, sein Interesse galt vor allem dem 3. Reich. Eine Hitler-Büste prangerte in seiner Sammlung. Handelte er aus einer nationalsozialistischen Gesinnung heraus?
""Burak und Luke - zwei Morde in Neukölln"" im Überblick
"Burak und Luke - zwei Morde in Neukölln"
von Philip Meinhold
Produktion: 2018
Sendezeit | Mi, 04.04.2018 | 18:00 - 19:00 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Feature" |