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"Caravan" - Kultband aus Thailand
Der Frontmann Nga Caravan, eigentlich Nga Surachai Chanthimathon, gründete 1973 die Band. Der Gitarrist und Komponist wuchs in einer ärmlichen Region im Nordosten Thailands auf.
Während des US-Aufenthalts von amerikanischen Soldaten in Thailand, die vom Vietnamkrieg Urlaub nahmen, lernt er westliche Musik kennen. Nga Caravan identifiziert sich mit der Hippie-Bewegung, ist gegen den Vietnamkrieg und protestiert zusammen mit Studierenden gegen die Militärdiktatur im eigenen Land.
Die Band Caravan, bestehend aus Gitarren und Schlagzeug, lässt sich von Bob Dylan inspirieren und singt Protestlieder auf Thailändisch. Mit dem Song "Man and Buffalo" erlangt die Band Bekanntheit. Das Lied stammte vom politischen Aktivisten Somkhit Singsong. Im Jahr 1976, als bei Protesten Polizei und rechte Gruppierungen zahlreiche Studierende töten, flüchtet die Band in den Dschungel und schließt sich kommunistischen Aufständischen an.
Nga Caravan verwandelt sich vom Hippie zum Kämpfer. Sechs Jahre verbringen die Bandmitglieder in Dschungellagern, spielen Gitarre und singen für die Rebellen, während sie ums Überleben kämpfen. 1982 kehren die Musiker im Rahmen einer allgemeinen Amnestie nach Bangkok zurück und erzielen sowohl national als auch international musikalische Erfolge. Der heute 75-jährige Bandleader Nga Caravan tritt weiterhin in Pubs und Konzerthallen auf und unterstützt auch in jüngerer Zeit Proteste gegen die Regierung. Somkhit Singsong lebt zurückgezogen auf einer bescheidenen Farm im Nordosten Thailands, wo er einen Wasserbüffel hält und Papayas anbaut.
""Caravan" - Kultband aus Thailand" im Überblick
"Caravan" - Kultband aus Thailand
von Ernst Weber
Sendezeit | Sa, 07.09.2024 | 09:05 - 10:00 Uhr |
Sendung | Ö1 "Hörbilder" |