Victor Auburtins Werk wird in 21 Teilen in der Klassikerlesung gelesen
Victor Auburtins Werk wird in 21 Teilen in der Klassikerlesung gelesen © mihow / freeimages.com

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"Das Ende des Odysseus" und andere Prosa von Victor Auburtin | Teil 1 von 21

Teil 1/21 | Die Klassikerlesung widmet sich in den nächsten Wochen dem Werk des Autors Victor Auburtin, der sehr viel Kleinprosa verfasst hat. "Das Ende des Odysseus" ist nur eins von vielen literarischen Schöpfungen, die hier in 21 Teilen gelesen werden.

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Victor Auburtin, der ein klassischer Meister deutscher Kleinprosa genannt werden darf, wurde am 5. September 1870 zu Berlin als Sohn des früheren Schauspielers Charles Boguslav Auburtin und einer böhmischen Mutter geboren. Den Vater hatte eine Fußlähmung für die Bühne untauglich werden lassen, er musste umsatteln und wurde Journalist.

In den recht bescheidenen Verhältnissen einer Hinterhauswohnung über dem Pferdestall wuchs Victor Auburtin heran, absolvierte das Französische Gymnasium seiner Vaterstadt, wo man zweisprachig erzogen wurde, was seiner Herkunft aus dem Berliner Franzosentum besonders entsprach.

Freilich waren die Auburtins eine katholische Familie und nicht Emigranten im Sinne der alten französischen Hugenottenkolonie; der Großvater Charles Louis Benoit Auburtin war als Mundkoch des Grafen Raczinski über Paris und Stockholm in die preußische Hauptstadt gekommen und schließlich Küchenchef des Königs Friedrich Wilhelm IV. geworden. Während des Studiums der Germanistik und Kunstgeschichte brach der junge Auburtin aus und schloss sich vorübergehend einer Schauspieltruppe an.

Und als schließlich die Doktorarbeit doch zum Abschluss gekommen war, ging er zunächst mit jungen reichen Engländern als ihr Hauslehrer nach Italien. Die ersten journalistischen Arbeiten veröffentlichte er in der "Berliner Börsenzeitung" und im "Simplizissimus". 1905 gewann ihn Theodor Wolff für das "Berliner Tageblatt", dem er bis zu seinem Tode in Garmisch-Partenkirchen, am 26. Juni 1928, angehört hat.

Auburtin starb an den Folgen einer ins Gehirn geschlagenen Nierenkrankheit, die er sich zwischen 1914 und 1917 als französischer Kriegsgefangener in Korsika zugezogen hatte. Seine feuilletonistischen Arabesken und ironischen Plaudereien bilden in der zarten Anmut ihres Spottes, in ihrer eleganten Feinheit einen raren und kostbaren Schatz der deutschen Literatur. Erschienen sind von ihm: "Die goldene Kette" (1907), "Die Onyxschale" (1911), "Pfauenfedern" (1921), "Ein Glas mit Goldfischen" (1922), "Einer bläst die Hirtenflöte" (1928) und "Kristalle und Kiesel" (Nachlass, 1930) sowie zwei Bühnenwerke: das Märchenspiel "Der Ring der Wahrheit" und das Schauspiel "Das Ende" (beide 1910), außerdem der Essay: "Die Kunst stirbt" (1911).

""Das Ende des Odysseus" und andere Prosa von Victor Auburtin" im Überblick

"Das Ende des Odysseus" und andere Prosa von Victor Auburtin

von Victor Auburtin

Produktion: 1994

Sendezeit Do, 01.06.2017 | 15:00 - 15:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Die Klassikerlesung"
Radiosendung