Schnecken sind langsam - und faszinierend, wenn man ihnen Zeit gibt
Schnecken sind langsam - und faszinierend, wenn man ihnen Zeit gibt © Tijmen van Dobbenburgh / freeimages.com

Hörspiel

Das Geräusch einer Schnecke beim Essen

Wegen eines Virus ist die Autorin und gelernte Gärtnerin Elisabeth Bailey ans Bett gefesselt. Über diese Zeit beobachtet sie eine Schnecke und schreibt später ein Buch über sie, ihre biologische Schönheit und die Kunst der Langsamkeit.

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Elisabeth Tova Bailey kommt krank von einer Europareise zurück, sie hat sich einen Virus eingefangen und muss nun mehrere Monate lang das Bett hüten. Eine Freundin bringt ihr bei einem Besuch eine Schnecke mit, die sie im Wald gefunden und zusammen mit ein paar Ackerveilchen in einen Terrakottatopf gesetzt hat. Da sie nicht wirklich etwas Besseres zu tun hat, beginnt Bailey das kleine Tier zu beobachten. Mit der Zeit findet sie Gefallen an dem behäusten Freund und schöpft aus ihm neue Hoffnung.

Später schreibt Elisabeth Tova Bailey über die Zeit, in der sie die Schnecke zu lieben begann und eine ganz besondere kleine Freundschaft entstand. Die Beschreibungen ihrer Bewegungen und die der Teleskopfühler, der Windungen des Gehäuses und anderer Besonderheiten werden Seite für Seite zunehmend liebevoller.

Sie wird eine kleine Schneckenexpertin, weiß irgendwann, was sie am liebsten frisst, wann sie schläft und wie sie sich fortpflanzt, alles Details, die sie nicht mal als Gärtnerin groß interessiert hat. Und sie hört das Geräusch, das die Schnecke beim Essen mit ihren über zweitausend winzigen, scharfen Zähnen macht. Die Langsamkeit und der dennoch vorhandene Lebenswille hilft Bailey auf dem Weg der Genesung.

Regisseurin Elisabeth Putz hat die Geschichte, die 2014 auf Deutsch erschien, in eine Hörspielfassung umgesetzt. Sie begründet ihre Wahl wiefolgt: "Ich verliebte mich schnell in dieses Buch, das autobiografisch und somit authentisch ist und an das ich immer wieder denken muss, vor allem dann, wenn mir - als einer ungeduldigen und zur Hetze neigenden Person - die Schnelligkeit wieder einmal zu viel wird."

"Das Geräusch einer Schnecke beim Essen" im Überblick

Das Geräusch einer Schnecke beim Essen

von Elisabeth Tova Bailey

Mit Valery Tscheplanowa, Regie u. Bearbeitung: Elisabeth Putz, Komponist: Fatima Dunn

Produktion: 2017

Sendezeit So, 09.12.2018 | 18:20 - 20:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung