Hörspiel
Das Wechselbälchen
Christina Lavant erzählt die Geschichte einer Schwachen, die aus der Dorfgemeinschaft verstoßen wird. Eindringlich, direkt, rau und zeitlos verarbeitet sie den Stoff aus der Volksgeschichte Kärntens und aus den Erfahrungen, die sie selbst gemacht hat.
Seit über einem Jahrtausend wird die Sage vom Wechselbalg in verschiedenen Versionen in ganz Europa weitererzählt. Sie handelt von einem missgestalteten und unersättlichen Kind, welches im Haus, in dem es lebt, Unglück verbreitet. Auf sie stützt sich die Erzählung, die Lavant von 1945 bis 1949 verfasste, aber erst 1998 veröffentlicht wurde.
Die Universalität des Themas wird in Peter Rosmaniths Inszenierung mit Sophie Rois als Erzählerin besonders deutlich. Klar wird, wie gefährlich die Ablehnung des "Fremden" damals wie heute für das zivilisierte Zusammenleben ist.
Die Parabel von "Das Wechselbälgchen" handelt von der Besessenheit, wie sie von den Hitlerfaschisten mit der Vernichtung "unwerten Lebens" auf ihren Höhepunkt gebracht wurde.
"Das Wechselbälchen" im Überblick
Das Wechselbälchen
von Christine Lavant
Mit Sophie Rois, Musik: Franz Hautzinger, Matthias Loibner
Produktion: 2015
Sendezeit | Sa, 02.10.2021 | 14:00 - 15:00 Uhr |
Sendung | Ö1 "Hörspiel" |