Um das neugeborene Kind vor dem Teufel zu schützen, wurden christliche Symbole in die Wiege gelegt. Doch erst die Taufe sollte garantieren, dass das Kind vor dem Satan sicher sei.
Um das neugeborene Kind vor dem Teufel zu schützen, wurden christliche Symbole in die Wiege gelegt. Doch erst die Taufe sollte garantieren, dass das Kind vor dem Satan sicher sei. © Cia Björk / freeimages.com

Hörspiel

Das Wechselbälgchen - Teufelskinder im Mittelalter

Im Mittelalter glaubte man, missgebildete oder behinderte Kinder waren der Mutter vom Teufel zum Tausch gegen ihr richtiges Kind untergeschoben worden. "Wechselbalg" wurden diese Kinder genannt und oft misshandelt oder gar getötet. Christine Lavant erzählt die Geschichte eines dieser Wechselbälger.

Die Sage vom Wechselbalg, dem von dämonischen Mächten untergeschobenen, missgestalteten und unersättlichen Kind, das dem Haus, in dem es lebt, Unglück bringt, ist an die 1.000 Jahre alt und in unzähligen Variationen in ganz Europa verbreitet.

Eindringlich, direkt, rau und zeitlos beschreibt Christine Lavant (1915 - 1973) die Ausgrenzung einer Schwachen aus der Dorfgemeinschaft. Stoff und Motive schöpft sie aus der Volksüberlieferung und aus ihrer Biografie. "Das Wechselbälgchen", eine Parabel über Ausgrenzung und Fanatismus, wurde Hörspiel des Jahres 2015 in Österreich.

"Das Wechselbälgchen - Teufelskinder im Mittelalter" im Überblick

Das Wechselbälgchen - Teufelskinder im Mittelalter

von Christine Lavant

Mit Sophie Rois

Produktion: 2015

Sendezeit Do, 06.04.2017 | 19:45 - 20:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung