Ora flieht aus Tel Aviv, um einer möglichen Todesnachricht ihres Sohnes zu entgehen
Ora flieht aus Tel Aviv, um einer möglichen Todesnachricht ihres Sohnes zu entgehen / "Blick vom Meer auf Tel Aviv" © I.Friedrich / PIXELIO

Hörspiel

David Grossmans "Eine Frau flieht vor einer Nachricht" | Teil 1 von 3

Teil 1/3 | Das Politische ist im israelischen Leben stets mit dem familiären Alltag verwoben - Ora, die Mutter von Ofer, flieht vor der politischen Realität Tel Avivs, die ihr Sohn ihr mit einer Nachricht vorhält. Ein Hörspiel darüber, wie die Realität eines Landes in das Schicksal einer Familie eingreift.

Ora, eine Frau um die fünfzig, bricht auf zu einer verzweifelten Reise, einer rastlosen Wanderung durch die Berge und Täler Galiläas.

Sie ist geflüchtet aus Tel Aviv aus Angst vor einer Todesnachricht. Ihr jüngster Sohn Ofer hat sich freiwillig zu einem Militäreinsatz gemeldet. In Panik hat sie sich Avram gekrallt, Ofers leiblichen Vater. Sie hat ihn seit Jahren nicht gesehen. Er vegetiert tablettenumnebelt vor sich hin, nachdem ihn die Ägypter im Krieg gegen Israel halb tot gefoltert hatten.

Beschwörerisch, scheherazadegleich beginnt Ora nun, ihm beim Wandern alles zu erzählen, ihr Leben, Ofers Geburt und Kindheit - als ob sie den gemeinsam Sohn in Avrams Bewusstein implementieren müsse und als ob einzig das Erzählen und Erinnern den Tod bannen könne …

Friedensaktivist David Grossman spiegelt die großen Fragen in den kleinen Erlebnissen des Alltags. Er zeigt, wie in Israel das Schicksal der Menschen unauflöslich mit Politik verbunden ist, wie das Politische die Familie erodiert.

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