Durch seinen Übereifer bei der Ausführung der Befehle, zieht Schwejk das Soldatensein ins Lächerliche
Durch seinen Übereifer bei der Ausführung der Befehle, zieht Schwejk das Soldatensein ins Lächerliche © Gabi Eder / PIXELIO

LiteraturLesung

Der brave Soldat Schwejk | Teil 4 von 24

Teil 4/24 | "Der brave Soldat Schwejk" handelt von dem übermäßig gehorsamen Soldaten. Schwejk gibt keinerlei Widerworte und beleuchtet dadurch die vorherrschenden Machtverhältnisse und die Irrationalität der erforderten Hörigkeit.

Schwejk ist ein höriger Soldat, der seine Aufträge immer exakt ausführt und sich zusätzliche Mühe gibt. Aber genau dieses Verhalten treibt seine Herrscher in den Wahnsinn. Die übertriebene Eifrigkeit von Schwejk präsentiert die damalige Verteilung der Macht, wodurch er unbeabsichtigt Widerstand leistet.

Doch Schwejks Ziel ist es nicht, Widerstand zu leisten, stattdessen will er das Geschehen beeinflussen durch die mehr als nötige und eingeforderte Erfüllung seiner Pflichten. Dadurch gelingt es ihm auch, "die immanente Unmenschlichkeit der Herrschafts- und Befehlsverhältnisse seiner Zeit aufzudecken".

Die Menschenfeindlichkeit und Absurdität des Geschehens zeigt er nicht anhand von Kritik auf, sondern Schwejk nimmt die Befehle als sinnvoll, richtig und nützlich an und hinterfragt sie scheinbar nicht. Er knüpft neue Kontakte und bringt mit seinem Verhalten Autoritäten dazu, aus der Haut zu fahren. Seine zahllosen Anekdoten unterstützen ihn bei seinem Vorhaben.

"Der brave Soldat Schwejk" im Überblick

Der brave Soldat Schwejk

von Jaroslav Hašek

Mit Wolfram Berger

Produktion: 2016

Sendezeit Do, 01.12.2022 | 15:00 - 15:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Die Klassikerlesung"
Radiosendung