Der lombardische Kurier

Im Mailand von 1968 wird dem Arzt Duca Lamberti die Approbation entzogen, da er Sterbehilfe geleistet hat. Darauf nimmt er einen Job bei der Polizei an, der ihn in das Milieu gewalttätiger Schüler bringt, die ihre Klassenlehrerin umgebracht haben sollen.

Eigentlich war er Arzt, doch seine Empathie kostete ihn seine Zulassung. Statt Menschen auf dem Krankenbett zu helfen, versucht er es jetzt mit der Arbeit bei der Polizei. Sein neuer Fall führt ihn in das Umfeld einer Abendschule.

Es ist ein Déjà-Vu, als Dottore Lambertiim Krankenhaus steht, um der jungen Schockiert Lehrerin Matilda beim Sterben zuzusehen.  Die schweren Verletzungen, die zu ihrem Tod führten, wurden ihr von ihren Schülern zugefügt, die ernsthafte Verhaltensstörungen an den Tag legen. Mathilda wurde von ihren halbwüchsigen Schülern im Klassenzimmer brutal misshandelt und vergewaltigt. Lamberti ist wutentbrannt: die Täter des brutalen Akts müssen unbedingt ermittelt werden.

Minutiös studiert er die Akten der elf festgenommenen Schüler, die überwiegend aus schwierigen sozialen Verhältnissen kommen, teilweise vorbestraft sind und alle auf Empfehlung derselben Sozialarbeiterin zu dieser Abendschule vermittelt wurden. Aber auch in den nachfolgenden Einzelverhören findet Duca trotz massivem Druck auf die jungen Männer keine Anhaltspunkte dafür, wer an dem orgiastischen Massaker beteiligt war. Jeder behauptet, es seien die anderen gewesen. Also steht Aussage gegen Aussage.

Lamberti dämmert es: an diesen stichhaltig zusammenpassenden Alibi muss doch jemand anderes beteiligt sein, der die Jugendlichen instruiert hat, oder nicht? So geschickt und berechnend können sie in dem Alter doch noch gar nicht sein. Ein Erwachsener muss die Schüler angestiftet haben und ihr Verhalten gegenüber der Polizei einstudiert. Als sich der einzige Junge, der vielleicht zu einer Aussage bereit gewesen wäre, in den Tod stürzt, wagen Lamberti und sein Vorgesetzter Carrua ein riskantes Experiment.