Der kapitalistische Traum liegt in Silicon Valley.
Der kapitalistische Traum liegt in Silicon Valley. © kalhh / pixabay.com

Hörspiel

Der mechanische Türke

Der kapitalistische Traum heutzutage besteht daraus, auszuziehen, um sein Glück mit einem Tech-Start-up zu versuchen. Kevin Knecht möchte mindestens auf das Level von Steve Jobs kommen. Auf satirische Weise wird beleuchtet, welche Zumutungen unser Wirtschaftssystem an die Menschheit stellt.

Auch wenn er hohe Ziele hat, betreibt er gerade nur eine Astrologie- und Sex-Hotline. Sein Büro sieht marode aus und die Arbeitenden sind dem entsprechend frustriert. Deshalb sagt ihm sein Coach, dass es wohl das Beste wäre, die Firma hinter sich zu lassen und in Silicon Valley neu anzufangen. An diesen Rat hat er sich auch gehalten. So einfach, wie er sich das dachte, war es dann doch nicht und er musste in Mülltonnen von Tech-Firmen nach Ideen suchen. Das geht so weit, dass seine Freundin sich einen Neuen sucht.

1770 wurde der mechanische Türke erfunden. Er war ein Roboter, der Schach spielen konnte. Das Geheimnis dahinter war ganz einfach: Ein Mensch steckte darin. Zu etwa der gleichen Zeit find die Automatisierung an und immer mehr Textilarbeiter_innen konnten in Nordengland durch Maschinen ersetzt werden. Den Namen „Mechanical Turk“ eignete sich nun Amazon für eine Crowdworking Website an. Darauf kann man für wenig Geld Jobs weiter geben, die Maschinen noch nicht erledigen können.

"Der mechanische Türke" im Überblick

Der mechanische Türke

von Petr Šourek

Mit Susanna Clasen, Oliver Wnuk, Barbara Falter u. a.

Produktion: 2020

Sendezeit Sa, 05.12.2020 | 20:00 - 21:00 Uhr
Sendung SRF 2 Kultur "Hörspiel SRF 2"
Radiosendung