Der Dirigent Christian Mãcelaru hat ein Programm mit Ravel und Eldin zusammengestellt
Der Dirigent Christian Mãcelaru hat ein Programm mit Ravel und Eldin zusammengestellt © Tatyana Kazakova / freeimages.com

Klassische Musik

Der Orient erwidert den Blick

Inzwischen muss sich auch die klassische Musik mit Exotismus und Orientalismus auseinandersetzen. "Der Orient erwidert den Blick" ist eine Sendung, in der man sich mit der Frage beschäftigt, ob Komponisten die Menschen vor Ort ebenso beraubten, wie es Kolonialherren damals taten.

Die Auswirkungen des Kolonialismus werden mittlerweile auch in der klassischen Musik thematisiert. Dabei kommen unter anderem die Fragen auf, wie Exotismus und Orientalismus in der klassischen Musik dargestellt und gezeigt werden.

"Haben auch Komponisten die reiche Kultur des Orients bloß ausgebeutet, ohne sich weiter um die Menschen zu kümmern? Haben sie ungewohnte Harmonien und Melodien geplündert und als Gewürz benutzt wie Kolonialherren?"

Auch wenn einige Komponisten kein aufrichtiges Interesse an der Kultur des Ostens hatten, gab es auch Menschen, die das Gegenteil zeigten: Maurice Ravel war es ein Anliegen, nachvollziehen zu können, wie die Melodien der Menschen im Osten entstanden sind und welche Bedeutungen die Menschen ihnen gaben. Erst nachdem er diesen Prozess durchlaufen hatte, setzte er die Elemente in seine eigens komponierten Stücke ein.

Aber nicht nur Künstler aus dem Westen bedienten sich an der östlichen Kultur, auch andersherum wurde Einfluss genommen. Die "Ägyptischen Lieder" von Sheriff Mohie Eldin, der 1964 zur Welt kam, waren von der westlichen Musik beeinflusst.

"Der Orient erwidert den Blick" im Überblick

Der Orient erwidert den Blick

von Ravel, Eldin

Mit Leitung: Christian Mãcelaru / Fatma Said, Sopran

Berliner Philharmonie

16.4.2022

Sendezeit Mi, 18.05.2022 | 22:05 - 22:50 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Spielweisen"
Radiosendung