Nur pro- oder antieuropäisch? Findet Robert Menasse "saudumm".
Nur pro- oder antieuropäisch? Findet Robert Menasse "saudumm". © freeimages.com

Talk

Der Schriftsteller Robert Menasse im Gespräch mit Maria Ott

Robert Menasse schrieb mit "Die Hauptstadt" einen Roman, der eigentlich politisches Manifest ist. Brüssel wird zum Tatort und Ziel eines Anschlags, dahinter ein Autor, der weder pro- noch antieuropäisch ist.

Robert Menasse wurde in Österreich geboren, sieht sich aber als Weltbürger, der sich vor allem in den Städten zuhause fühlt. In seinem literarischen Schaffen sind ihm die Beobachtungen, die er in diesem Kontext macht, sehr dienlich, denn durch diese findet er die Reibungsstellen, in die er sich dann einmischen kann.

Benennen, was umtreibt, was sie ausmacht, die Menschen und das Europa, in dem wir leben. Dieses ist auch Thema seines Romans "Die Hauptstadt", in welchem die Strukturen und Konstrukte der politischen Gründerväter aus den Fugen geraten sind. Brüssel wird Tatort eines Mords und später Ziel eines Anschlags, dazwischen entfaltet sich ein Krimi, der ein politisches Drama der Eliten als Plot entwirft.

Menasse behandelt auf meisterhafte Weise existenzielle Fragen des Privaten und des Politischen, die angesprochen und dann offen gelassen an den Leser überreicht werden. Recherchiert hat er dafür in Brüssel selbst und fand dort eine komplett andere Realität vor, als sie vermutlich in den Vorstellungen der meisten EU-Bürger aussieht.

Das ARD Radiofestival sendet ein Interview von Maria Ott mit dem Journalisten und Autoren Robert Menasse, der aus einer jüdischen Familie stammt. Er besuchte ein Wiener Internat und arbeitete, bevor er freier Schriftsteller wurde, als Lektor in Sao Paulo in Brasilien.

Der Schriftsteller Robert Menasse im Gespräch mit Maria Ott im Überblick

Sendezeit Mo, 06.08.2018 | 22:30 - 23:00 Uhr
Sendung Bremen Zwei "ARD Radiofestival: Das Gespräch"
Radiosendung