Die Entstehung von Struwwelpeter
Die Entstehung von Struwwelpeter © Pexels / pixabay.com

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Der Struwwelpeter – eine Bilderbuchkarriere

Zu Weihnachten bekamen Heinrich Hoffmans Töchter die Geschichte des „Struwwelpeter[s]“ geschenkt. Damit legte er den Grundstein für eine internationale Laufbahn. In den Buchhandlungen fand er nichts der gleichen, nur brave und lehrhafte Kinderbücher. So entwarf er sein eigenes Kinderbuch.

Weil Heinrich Hoffmann in den Buchläden kein geeignetes Kinderbuch zu Weihnachten fand, schrieb er kurzerhand sein eigenes, um seinen Sohn und Töchtern zu beschenken. Der Frankfurter Psychiater reimte und gestaltete Bilder.

Sein Freund, der Verleger Zacharias Löwenthal druckte dann diese sechs entstandenen Mini-Dramen. Darin befand sich die Geschichte eines dickköpfigen Jungen und eines klugen Hasen, illustriert in Comicform. Publiziert wurde das Kinderbuch 1845.

Eine Kinderliteratur, die in der Biedermeierzeit was Neues hervorbrachte. Bis 1876 erreichte es seine 100. Auflage. Auch international erreichte das Kinderbuch seinen Erfolg. So legte Hoffmann eine Bilderbuch-Karriere hin.

Selbst heute noch wird die Geschichten des "Struwwelpeters" politisch parodiert, nachgedichtet und ins Moderne bearbeitet.

Doch niemand wusste, dass Hoffmann 1859 durch die russische Übersetzung "Stepka-rastrepka" dazu inspiriert wurde, seine Zeichnungen im Ganzen neu zu gestalten. Oder dass es im Jahre 1891 eine Übersetzungversion des "Struwwelpeters" von Mark Twain in Berlin gab. In Amerika hatte er anfänglich keinen Erfolg gehabt und schenke sein Werk daher den drei Töchtern.

"Der Struwwelpeter – eine Bilderbuchkarriere" im Überblick

Der Struwwelpeter – eine Bilderbuchkarriere

von Renate Maurer

Sendezeit Fr, 23.12.2022 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Literatur"
Radiosendung