In der Heimat Leiter einer Stiftung und einer Tageszeitung, in Deutschland Postbote - wie kommt das?
In der Heimat Leiter einer Stiftung und einer Tageszeitung, in Deutschland Postbote - wie kommt das? © w.r.wagner / PIXELIO

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„Deutschland hilft den Falschen” - Die Fehler der Aufbauhilfe in Afghanistan

Lösungsansätze werden im bürokratisch-politischen Deutschland eher von oben herab geplant als am konkreten Fall erarbeitet. So auch in der Flüchtlingspolitik und der Aufbauhilfe, die sich zumeist an Strukturpläne halten, die nur auf dem Papier existieren.

Als Paradebeispiel für gelungene Integration könnte er herhalten: Ahmed H. 
Er hat den Status eines anerkannten Geflüchteten in Deutschland und Kinder, die erfolgreich das Gymnasium absolvieren. Außerdem verfügt er über eine gute Ausbildung, war Leiter einer Stiftung in seinem Herkunftsland Afghanistan, außerdem stellvertretender Staatssekretär und Chefredakteur einer überregionalen Tageszeitung. Und doch trägt er heute in Hamburg die Post aus, schiebt täglich sein Fahrrad durch das Viertel.

Wie kann es sein, dass eine solche dringlich benötigte qualifizierte Fachkraft hierzulande einen Job hat, der nichts mit seiner Profession zu tun hat? „Weil Deutschland den Falschen hilft“, sagt H. Und eröffnet damit eine Sichtweise auf die Aufbauhilfen und Orientierungspraxen einer Politik, die sich an unzutreffende Strukturen vom Reißbrett abarbeiten, als sich den realen Fällen zu stellen. Die Parnter hat, die sich als Richter auf Abruf offenbaren oder Polizisten und Gouverneure korrupter und zweifelhafter Finanzimperien, die Hilfsgelder abzwacken und in Dubais Immobilienmarkt anstatt des kriegsgebeutelten Afghanistans investieren.

"„Deutschland hilft den Falschen” - Die Fehler der Aufbauhilfe in Afghanistan" im Überblick

„Deutschland hilft den Falschen” - Die Fehler der Aufbauhilfe in Afghanistan

von Marc Thörner

Mit Regie: Matthias Kapohl

Produktion: 2018

Sendezeit Di, 03.07.2018 | 19:15 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Das Feature"
Radiosendung