Selbst wer das Glück hatte, aus dem Krieg zurückzukehren, war selten der selbe Mensch wie zuvor
Selbst wer das Glück hatte, aus dem Krieg zurückzukehren, war selten der selbe Mensch wie zuvor / "2 Männer und ein Bein" © Deutsche Fotothek? / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0

Literatur

Die Erinnerung. Das Vergessen - Zwei Schwestern denken an den Vater zurück

Erinnerungen können verstören. Die Geschwister Gerda und Hilde eint die Erinnerung an einen makaberen Abend, an dem ihr aus dem Krieg zurückgekehrter Vater eine Judenerschießung nachstellte. Jetzt stehen sie an seinem Grab.

Erlebnisse prägen den Menschen. Traumatische lassen ihn verstört zurück, solange er oder sie keine psychische Hilfe erhält. Soldaten und Zivilisten, die einen Krieg miterleben mussten, sind Geschädigte. Das wissen auch die älteren Geschwister Gerda und Hilde, die ihren Vater nie wieder in dem Zustand vor dem Krieg erleben durften.

Er hatte sich komplett verändert, vor allem in der Hinsicht, dass er seit dem Zeitpunkt seiner plötzlichen Heimkehr kein einziges Wort über die Zeit im Krieg verlor. Stattdessen staute sich alles in ihm, bis er eines Nachts angetrunken mit einem Kriegskameraden im Wohnzimmer der Familie eine Judenerschießung nachstellte.

Fast wie fremdbestimmt bearbeitete er anschließend den Teppich mit Hacken, um ein imaginäres Massengrab zu schaufeln. Die Mutter bekam die Szene zufällig mit - und war am Morgen danach tot. Wie können die Schwestern mit dem Gesehenen umgehen? Besser als der Vater mit seinen Kriegserlebnissen? Am Grab des Vaters erinnern sie sich.

"Die Erinnerung. Das Vergessen - Zwei Schwestern denken an den Vater zurück" im Überblick

Die Erinnerung. Das Vergessen - Zwei Schwestern denken an den Vater zurück

von Dieter Forte

Mit Eva-Ingeborg Scholz, Karin Anselm, Christa Strobel, Alois Garg; Regie: Klaus Mehrländer

Sendezeit Mo, 02.07.2018 | 19:04 - 20:00 Uhr
Sendung WDR 3 "Hörspiel"
Radiosendung