Feature
Die heile Welt des Verbrechens - Stephan Derrick und die BRD
Die Krimiserie "Derrick" war über 24 Jahre lang ein weltweiter Erfolg und machte Horst Tappert international berühmt. Die Serie bietet Einblicke in ihre Entstehungszeit. 1998 endete sie, doch 2010 wurde bekannt, dass Tappert der Waffen-SS angehörte. Die Folge war die Einstellung der Serie.
Über einen Zeitraum von 24 Jahren verfolgten Fernsehzuschauer weltweit die Ermittlungen von Derrick. Die Serie, die denselben Namen trägt, entwickelte sich zum führenden Exportprodukt Deutschlands und katapultierte Horst Tappert in die Liga der internationalen Berühmtheiten. Obwohl die Krimi-Serie heute antiquiert erscheint, gibt sie dennoch wertvolle Einblicke in die Zeit ihrer Entstehung und die Menschen dahinter.
Der Oberinspektor Stephan Derrick tauchte erstmals 1974 im Fernsehen auf. Er war groß, aufrecht und nicht besonders attraktiv. Trotzdem wurde er zur erfolgreichsten Figur der deutschen Seriengeschichte und avancierte zum Stellvertreter des positiven Bildes des Deutschen. Derrick, ein höflicher Beamter in maßgeschneiderten Anzügen, stellte ruhig und beharrlich seine Fragen. Bei der Ausstrahlung der letzten Episode im Jahr 1998 war Horst Tappert bereits ein Megastar.
Doch zwölf Jahre später kam ans Licht, dass der Schauspieler einst der Waffen-SS angehört hatte, was zu einem Schock in der Öffentlichkeit und bei den Sendern führte. Seitdem wurde die Serie nicht mehr gezeigt. Rückblickend und im Kontext des zunehmenden Interesses an den kuriosen und düsteren Aspekten der alten Bundesrepublik lohnt sich eine erneute Betrachtung der Welt von Derrick.
"Die heile Welt des Verbrechens - Stephan Derrick und die BRD" im Überblick
Die heile Welt des Verbrechens - Stephan Derrick und die BRD
von Rafael Jové
Produktion: 2018
Sendezeit | Fr, 06.09.2024 | 20:05 - 21:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |