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LiteraturKlangkunst

Die KANTATE oder, Gottes Augenstern bist du

"Es ist mir so müde, niederdonnern die Jalousien und Jahreszeiten, es ist mir so müde mit diesem Schmerz ... verbannt sei die Sonne, verbarmt und erbarmt" schreibt Friedericke Mayröcker. Bilder ziehen auf, Situationen aus der Kindheit werden abgelöst von Erinnerungen an "seine Briefe", Briefe ihres langjährigen Lebensgefährten, des Wiener Dichters Ernst Jandl.

Mayröcker spricht ihren Text selbst. Darin eingestreut sind sieben "Arien der Seele", Szenen ohne Ort und Zeit, Betrachtungen des Todes im Tonfall biblischer Psalmen. Wolfgang von Schweinitz hat diese Lieder als Auftragskomposition für die Besetzung Sopran, Violine, Viola, Horn, Tuba vertont.

Dabei schaffen die Instrumente eine zugleich komplexe und durchhörbare Umgebung für den Gesang: "Die Geige spielt ein extrem feingestuftes Glissando langsam nach oben aus 96 genau definierten Tönen im Umfang einer Oktave, begleitet von den komplexharmonischen Zusammenklängen der anderen drei Instrumente. Und da hinein singt die Sopranstimme (die Seele) ihre lyrischen Phoneme." (Wolfgang von Schweinitz)

"Die KANTATE oder, Gottes Augenstern bist du" im Überblick

Die KANTATE oder, Gottes Augenstern bist du

von Friederike Mayröcker

Mit Friederike Mayröcker (Textstimme), Ksenija Lukic (Sopran), Marc Sabat (Violine), Ekkehard Windrich (Viola), Gideon Seidenberg (Horn), Robin Hayward (Tuba)

Produktion: 2003

Sendezeit Fr, 22.09.2017 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung Bayern 2 "Hörspiel"
Radiosendung