Das klassische Rollenbild des Organisten lehnt Iveta Apkalna ab
Das klassische Rollenbild des Organisten lehnt Iveta Apkalna ab © freeimages.com

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Die Organistin Iveta Apkalna im Gespräch mit Susanne Pütz

Seit 2008 ist sie auch einem größeren als nur dem Fachpublikum bekannt: die lettische Organistin Iveta Apkalna, die sich wie keine andere anschickt, das Orgelspiel wieder gesellschaftsfähig zu machen, im Abendkleid und ohne Schuhe.

Jede Orgel habe einen eigenen Charakter, eigene Marotten und Vorzüge, so Iveta Apkalna, die täglich vier Stunden auf ihrem Instrument übt und mindestens zwei Tage Eingewöhnungszeit für einen neuen Spielpartner benötigt. Die blonde Lettin wurde nun als "Titularorganistin" nach Hamburg berufen, wo sie in der Elbphilharmonie 4765 Pfeifen, auf 15 mal 15 Meter und rund 25 Tonnen bedient.

Anders als die klassischen VertreterInnen ihrer Zunft beugt sie sich nicht dem gängigen Klischee der introvertierten Organistin, sondern inszeniert viel lieber: sowohl das Instrument, als auch sich selbst, während sie viel nackter Haut auf den Tourplakaten zeigt und ebenso den ein oder anderen entblößten Fuß auf den Pedalen des altehrwürdigen Instruments. Aber auch hohe Pumps und Abendkleid stehen der Ausnahmekünstlerin gut.

Vielleicht rührt das noch von ihrer Ausbildung zur Konzertpianistin her, die sie von Riga über London nach Stuttgart führte. Mit dem Wechsel vom Klavier zur Orgel trat Apkalna in die Fußstapfen ihrer Vorfahren, doch geht mit ihrem offenen, lebhaften Auftreten neue und frische Wege.

Die Organistin Iveta Apkalna im Gespräch mit Susanne Pütz im Überblick

Sendezeit Do, 23.08.2018 | 22:30 - 23:00 Uhr
Sendung MDR KULTUR "ARD Radiofestival: Das Gespräch"
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