Tausende Fensterscheiben jüdischer Geschäfte wurden während der Novemberpogrome 1938 zerstört
Tausende Fensterscheiben jüdischer Geschäfte wurden während der Novemberpogrome 1938 zerstört © Patrick Moore / freeimages.com

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Die Reichspogromnacht 1938 - Fanal des größten Verbrechens der Geschichte

Die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst Eduard vom Rath lieferte den Nationalsozialisten 1938 den Vorwand für die Novemberpogrome. In der Reichskristallnacht wurden Tausende Synagogen, jüdische Geschäfte und Häuser zerstört, Menschen ermordet. Drei Jahre später begann der Holocaust.

Im November 1938 zettelten die Nationalsozialisten die sogenannte Kristallnacht an: einen tagelangen, angeblich spontanen Gewaltausbruch gegen jüdische Menschen.

Durch dieses akribisch geplante Pogrom verloren Tausende Juden ihre Existenzgrundlage, Synagogen gingen in Flammen auf und Dutzende jüdische Bürger wurden von Schlägerbanden der SA und SS ermordet.

Propagandistischer Aufhänger für dieses Verbrechen, das den Beginn des Holocaust markiert, war die Erschießung des deutschen Botschaftssekretärs in Paris, Ernst Eduard vom Rath, durch den jüdischen Emigranten Herschel Grynszpan - die Tat eines Einzelnen wurde einer ganzen Kultur angelastet.

Nach neuesten Forschungen war die Erschießung vom Raths ein politisches Attentat, kein Eifersuchtsdrama mit homosexuellen Hintergrund, wie häufig behauptet. Einiges spricht dafür, dass die Nationalsozialisten den Tod des Botschaftsangestellten billigend in Kauf genommen, wenn nicht sogar forciert haben.

"Die Reichspogromnacht 1938" im Überblick

Die Reichspogromnacht 1938

von Michael Reitz

Sendezeit Fr, 09.11.2018 | 08:30 - 09:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Wissen"
Radiosendung