Diensterklärung

"Tätige Nächstenliebe" steht hoch im Kurs, vor allem, wenn die Kameras dabei sind. Doch was, wenn man einfach nur um des Helfens Willen helfen will - und sich dabei selbst verliert?

Helfen und Nächstenliebe sind Werte, die hochgehalten, aber kaum praktiziert werden. Wenn die mediale Aufmerksamkeit verblasst, verliert sich auch das Interesse an den Hilfsbedürftigen. Natürlich gibt es auch selbstlose Ehrenamtliche, die gerne helfen, ohne dass jemand zuschauen muss. Aber was, wenn der Gegenüber die Hilfe gar nicht annehmen will?

In diesem Hörspiel zeichnet Chris Ohnemus scharf reale Geschichten nach. Von Leuten, die helfen wollten  und reichert damit die schwarz-weiße Berichterstattung mit einem menschlichen Bild an, das vielleicht eher unbequeme Tatsachen in den Raum stellt, die sich zwischen Helfenden und Geflüchteten einstellen können.

Die Helferin in diesem Stück ist Ende 40 und konnte nicht mehr tatenlos zusehen, wie die Menschen auf dem Meer herumtreiben. Statt Geld oder Kleidung zu spenden, wollte sie lieber das wertvollste Gut anbieten, das sie hat: ihre Zeit. Diese verbringt sie nun mit Flüchtlingen, Fremden, statt mit ihrer Familie oder für ihre eigene Erholung. Doch ihr Dienst an der Gemeinschaft fordert einen hohen Tribut.