Der Erste Weltkrieg löste noch eine Kriegseuphorie aus
Der Erste Weltkrieg löste noch eine Kriegseuphorie aus © freeimages.com

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Eine Lange Nacht über Kunst und Grauen im Ersten Weltkrieg

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs weckte die Lebensgeister der Menschen, bis die Ernüchterung sie traf. Viele KünstlerInnen verklärten noch lange, was damals passierte, doch die Vitalität und Fruchtbarkeit der Kunstszene ist nicht abzustreiten.

Der Erste Weltkrieg verhieß schon lange Spannung und Knistern in der Bevölkerung. Vor allem aber die KünstlerInnen jener Zeit waren ergriffen von der Vorstellung des Kriegs. Thomas Mann beschrieb es als "Reinigung, Befreiung, was wir empfanden, und eine ungeheure Hoffnung.“ Die Kriegseuphorie steckte auch Wissenschaftler an, die im "Großen Krieg" eine natürliche Auslese der schwächsten Glieder sahen und damit das Potenzial, eine stärkere Gesellschaft mitzunehmen.

Die Kunstavantgarde strotzte vor Kraft und Angriffslust, die Künste zu beeinflussen. Der Krieg aber beeinflusste das Schaffen letztendlich und zwar so intensiv und nachhaltig wie sonst keine andere Künstlergeneration. Expressionismus, Kubismus und Künstlervereinigungen entstanden, "Die Brücke" und "Der Blaue Reiter". Sie alle hießen den heranrollenden Krieg willkommen, als gewünschte Abwechslung zum "Gespenst der Langeweile", wie es der Dadaist Walter Serner beschrieb.

Doch wie konnten sie wirklich den Krieg dem Frieden vorziehen? Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy, die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann und Prof. Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt rekonstruieren die Gegebenheiten von vor 100 Jahren, um die Beweggründe nachvollziehbar machen zu können.

Zerrissen nach allen Seiten - Eine Lange Nacht über Kunst und Grauen im Ersten Weltkrieg im Überblick

Sendezeit Sa, 10.11.2018 | 23:05 - 02:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Lange Nacht"
Radiosendung