Während der DDR haben die Menschen ein Tiefes Misstrauen gegenüber dem Staat entwickelt
Während der DDR haben die Menschen ein Tiefes Misstrauen gegenüber dem Staat entwickelt © Stefan Wagner / freeimages.com

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Einmal Widerstand, immer Widerstand

Die ehemaligen DDR-Bürgerrechtler*innen wechseln die Seiten und sympathisieren mit Rechtsaußen, weil sie sich nach dreißig Jahren nicht mehr mit dem neuen Staatssystem identifizieren können.

Die damals in der DDR kämpfenden Bürgerrechtler wurden für ihre Meinung ins Stasi-Gefängnis geworfen. Nach der Wende waren sie die ersten Parteien-Gründer der Wiedervereinigung. Ihr Engagement gegen die Ideologien der DDR gilt heute dem deutschen Rechtsstaat.

Doch warum ist es bis zum Eklat gekommen? Warum haben die Bürgerrechtler wie Siegmar Faust, Antje Hermenau oder Michael Beleites die Seiten gewechselt? Aus den mutigen Vorreitern ist nur noch eine enttäuschte Gemeinschaft geblieben, sagt der Dichter und Weggefährte Lutz Rathenow.

Während der Anfänge des Wiederaufbaus im Osten nahmen sie Posten in Ämtern an und standen hinter der Wiedervereinigung. Aber dreißig Jahre später haben sie ihre Meinung geändert. Denn in dem jetzigen Staatssystem finden ihre Ideale und Werte sowie sie selbst keinen Platz.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sich der AfD, Pegida und der Neuen Rechten zuwenden, weil sie darin ihre Möglichkeit sehen, auf das Establishment einzuwirken und das Gefühl zu haben, wieder auf dem "rechten" Weg zu sein.

"Einmal Widerstand, immer Widerstand" im Überblick

Einmal Widerstand, immer Widerstand

von Alexa Hennings

Produktion: 2020

Sendezeit Di, 09.06.2020 | 19:15 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Das Feature"
Radiosendung